Leidenschaft Meerforelle – Angeln auf Meerforelle mit Guido Hill

Von außen betrachtet würde ich auch sagen, dass man beim Angeln auf Meerforelle irre sein muss. Ich meine, wer steht schon freiwillig bei einer Eiseskälte und kaltem Wasser den ganzen Tag bis zum Bauchnabel im Wasser, guckt ins Nichts und wartet stundenlang auf den Biss? – Ich! Und ein ganzer Haufen anderer Irrer, die der Leidenschaft Meerforelle erlegen sind. Also irgendwas muss ja dran sein – am Meerforellenangeln. Für mich sind die Punkte, die mich als „irre“ darstellen, genau diejenigen, welche diese Angelei ausmachen. Man steht da irgendwo im Nirgendwo an der Küste, sieht mit Glück in der Ferne mal ein Schiff vorbeifahren und wirft die Meerforellenköder immer und immer wieder ins Blaue. Oftmals gibt es keinen klar erkennbaren Hotspot – jedenfalls sieht man z.B. keinen überhängenden Baum am Gewässerrand. Aber unter Wasser sieht das Ganze schon wieder anders aus. Lässt man sich auf das Meerforellenangeln ein, so merkt man schnell: Verdammt – hier ist ja richtig Leben in der Bude! Aber erstmal ganz von Anfang an – damit Ihr genauso süchtig werdet wie ich!

Jahreszeiten & Hot Spots

Also die beste Stelle zum Meerforellenangeln, die ich kenne, und wo man immer eine Dicke fängt, ist…Nicht zu Hause! Nein, Spaß bei Seite. Ich werde hier keine GPS-Koordinaten nennen und den Unmut meiner Mitangler auf mich ziehen. Dennoch werde ich euch von meinen Erfahrungen bezüglich der besten Jahreszeiten, Temperaturen, Windverhältnisse und die Spotsuche erzählen, damit ihr selbst zum Fisch findet.

Frühjahr

Klassischerweise wird gesagt, dass das Frühjahr die Zeit der Meerforellenangler ist. Ja, das stimmt auch. Nur bleiben da noch drei weitere Jahreszeiten, die man nicht vernachlässigen sollte. Der Reihenfolge nach fangen wir aber im Frühjahr an. Das Frühjahr ist schon eine sehr gute Zeit zum Meerforellenangeln. Das Wasser erwärmt sich und nach langer Zeit beginnt die Uferzone wieder zu leben. Blasentang und Seegraswiesen wachsen schnell und bieten der Beute der Meerforellen Schutz und Nahrung. Besonders die ersten richtig warmen Tage gelten als besonders fängig unter den Meerforellenanglern. Vorrangig wird in flachen Bereichen, am besten noch leicht windstill und mit dunklem Boden gefischt. Warum? Weil sich das Wasser in diesen Bereichen besonders schnell erwärmt und somit ein Magnet für Kleingetier und deren Räuber ist. Je fortgeschrittener die wärmere Jahreszeit ist, desto schwerer wird auch wieder der Fang unseres Silbers.

Sommer

Im Sommer ist es allerdings immer noch möglich. Tagsüber muss man sich durch Hornhechte angeln, um Meerforellen zu finden. Aber ob das wirklich ein „Durchangeln“ ist, muss jeder selbst wissen. Mir bringt auch diese Angelei sehr viel Spaß und Hornhechte sind keine schlechten Gegner. Wer den „Alulatten“ aus dem Weg gehen möchte, der verlagert seine Angelei in die Abendstunden, die Nacht oder in die frühen Morgenstunden. Vielen Meerforellen ist die Uferregion dann zu warm und sie stehen weiter draußen auf der Ostsee oder in tieferem Wasser. Daher ist es ratsam, tiefere Gebiete aufzusuchen. Denn dort kommen immer wieder Forellen „unter Land“.

Herbst

Ist der Sommer in seinen letzten Zügen und der Herbst steht vor der Tür, so verschwinden langsam die Hornhechte und mehr und mehr Forellen kommen wieder in die Bereiche der Spinnangler. Bei Wassertemperaturen unterhalb von 8 Grad kann man schon wieder richtig gute Stunden am Wasser erleben. Die Forellen sind bei Temperaturen bis 5 Grad richtig auf Hochtouren und da dies nicht nur im Frühjahr, sondern auch im Herbst der Fall ist, eignet sich diese Zeit hervorragend zum Angeln auf Meerforellen.

Wassertemperatur & Wind

Doch sinkt die Wassertemperatur unter 4 Grad, so wird es spürbar schwerer, das Objekt der Begierde ans Band zu bekommen. Die Forellen suchen wieder tieferes Wasser auf und folgen hierbei ihrem Futter. Auch hier gilt wieder: Tieferes Wasser suchen, da dort die Forellen dichter unter Land kommen. Ob im Winter nun ablandiger oder auflandiger Wind besser ist, darüber streiten sich die Geister. Ich selbst bin mir da auch noch unschlüssig. Für mich ist es wichtig, dass Bewegung im Wasser ist, daher ziehe ich auch im Winter eine leichte Welle dem Ententeich vor. Aber wichtiger ist es, dass Stellen gefunden werden, die wärmer sind als andere!

Süßwassereinläufe sind auch immer gut, nur achtet hier auf Schongebiete und seid euch bewusst, dass dort Aufsteiger und Absteiger ihr Unwesen treiben können, welche sehr schonend behandelt und natürlich zurückgesetzt werden sollen! Oft sind auch weiter draußen liegende Krautbänke der Schlüssel zum Erfolg. Ähnlich wie bei den Räubern im Süßwasser, wo es heißt: “Im Winter alles eine Etage tiefer!”, gilt hier: Alles weiter draußen. Und in keiner Jahreszeit heißt es wohl so viel Durchhaltevermögen zu beweisen, wie im Winter. Doch uns alle spornt im Winter eins an – die Chance auf einen großen Überspringer.

Meerforellenangeln an der Ostseeküste

Schonzeiten

Vorab sei gesagt: Die Meerforellenbestände an der Ostseeküste sind momentan wohl sehr gut. Dies haben wir zum großen Teil unseren dänischen Gleichgesinnten zu verdanken, da diese seit Jahren umfangreiche Besatzmaßnahmen durchführen. Erfreulich ist, dass sich dahingehend auch in Deutschland etwas bewegt hat. Damit dies so bleibt, beachtet bitte Schonzeiten, Schonbezirke, Mindestmaße und das allgemeine Handling!

Zu den Schonzeiten sei gesagt, dass es in Schleswig-Holstein keine richtige Schonzeit gibt. Der Fisch darf das ganze Jahr über beangelt werden, aber trotzdem darf nicht jeder maßige Fisch auch mitgenommen werden. Braune Fische müssen zurückgesetzt werden. Doch wann ist ein Fisch überhaupt braun? Manchmal ist der Fall ganz klar und man hält einen richtig braunen Fisch in der Hand. Zurück ins Wasser damit! Teilweise sind Fische aber auch nur leicht angebräunt und man weiß nicht wirklich, ob man den Fisch mitnehmen darf oder eben nicht. Ein unterstützendes Indiz dafür, dass der Fisch wirklich blank ist, sind die leicht abfallenden Schuppen. Fallen diese nicht leicht ab, so lasst den Fisch bitte umgehend frei – er wird es euch danken und das Gefühl ist immer wieder schön, einen Fisch in sein Element abtauchen zu sehen. Das Schonmaß liegt bei 40 cm. Aber auch hier bitte ich euch: An einer 40 cm-Forelle ist nicht wirklich viel dran, sie konnte wahrscheinlich noch nicht einmal ablaichen. Also setzt euer persönliches Schonmaß, je nach Kondition des Fisches, auf wenigstens 45-50 cm.

In Mecklenburg-Vorpommern wird der strittigen Frage, ob ein Fisch braun ist oder nicht, mit Schonzeiten entgegen gewirkt. Diese gilt aktuell vom 15.09. bis zum 14.12. In dieser Zeit darf gar nicht auf Meerforellen gefischt werden. Doch auch hier bitte ich euch, wenn noch nach der Schonzeit braune oder strittige Fische gefangen werden, diese zurück zu setzen. Das Schonmaß in Meck-Pom liegt bei 45 cm und darf persönlich auch gerne höher angesetzt werden.

Handling

Zum Handling der Fische lässt sich sagen, dass Meerforellen zu den Salmoniden gehören und demnach sehr empfindlich sind. Untermaßige Fische hakt man am besten noch im Wasser ab und befördert diese gar nicht erst in den Kescher. Muss man die Fische doch landen, um sie vom Köder zu befreien, so empfiehlt sich ein gummierter Kescher, der etwas härtere Maschen hat, damit sich die Forelle nicht in den Kescher einwickelt und das Schuppenkleid sowie die Schleimhaut nicht unnötig stark beschädigt werden. Um die Fische auch beim Biss möglichst wenig zu verletzen, ist es insbesondere während der kritischen Zeit, in der immer mit braunen Fischen gerechnet werden muss, ratsam, mit Einzelhaken zu fischen. Ist diese Zeit vorbei oder das Risiko kalkulierbar, nutze auch ich meistens Drillinge, um möglichst viele Bisse verwerten zu können.

Es soll ja auch Leute geben, die große und/oder blanke Fische mangels persönlicher Verwertbarkeit wieder zurücksetzen – ein Erinnerungsfoto soll es aber trotzdem geben. Um die Fische nach dem schnellen Foto gesund und munter zurücksetzen zu können, gibt es hier ein paar Tricks. Oftmals befinden sich im Strandbereich Abschnitte mit Blasentang. Hier lege ich meinen Kescher samt Forelle ab. Die Forelle liegt dann auf nassem Blasentang, der zugleich auch noch eine Polsterung bietet. Beim Halten des Fisches bitte KEINEN Kiemengriff machen, sondern wie beim Karpfenangeln den Fisch unter den Brustflossen stützen und entweder an der Afterflosse halten oder mit einem Schwanzwurzelgriff fixieren. Sollte der Fisch beim Fotografieren kurz zappeln, so reißt man ihm keine Kiemen auf und falls er im worst-case sogar herunterfallen sollte, dann auf weichen und nassen Blasentang und nicht auf Steine oder in den Sand. Allgemein gilt, dass Salmoniden sehr empfindlich sind. Daher ist sowieso immer oberste Vorsicht geboten. Das fängt damit an, dass die Hände vor dem Anfassen nass gemacht werden und endet damit, dass die Forelle (sofern sie überhaupt zurückgesetzt wird) schonend ins Wasser gesetzt wird und nicht meterweit über Steine und Blasentang geworfen wird – leider alles schon gesehen (…)

Meerforellen beim zurücksetzen schonend behandeln

Im zweiten Teil der Artikelserie „Leidenschaft Meerforelle“ werde ich euch meine favorisierten Angelruten und die vollständigen Setups bestehend aus Rute, Rolle und Schnur vorstellen. Neben den technischen Details findet ihr dort zusätzlich Informationen zu deren Einsatz am Wasser und den jeweiligen Vorteilen. Der Link wird bei Veröffentlichung hier eingepflegt. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß am Wasser. Falls ihr Fragen habt, könnt ihr diese gerne per Kommentarfunktion unterhalb des Beitrags stellen.

Barschangeln mit Gummikrebsen incl. Kajak & Belly Boat Special

Im Rahmen unserer Artikelserie Angeln mit Krebsimitaten werde ich – Sebastian – heute ein wenig tiefer in die Thematik Barschangeln mit Gummikrebsen einsteigen. Der Barsch ist für mich einer der schönsten und interessantesten heimischen Raubfische. Er ist nicht nur neugierig, sondern auch schlau wie ein Fuchs. Er ermöglicht uns nicht zuletzt deshalb, ihn mit einer Vielzahl von Kunstködern und diversen Techniken das ganze Jahr über zu befischen. Barsche fressen so gut wie alles, was unter Wasser kreucht und fleucht. So darf man sich beim gezielten Barschangeln keinesfalls nur auf Shads versteifen, welche im Freiwasser zweifelsohne einen hohen Stellenwert haben. Nahe am Grund, bevorzuge ich meist Worms oder Creaturebaits bzw. Gummikrebse. Wieso und warum ich beim Barschangeln auf Gummikrebse setze, dass möchte ich euch in den folgenden Zeilen etwas näher bringen und gleichzeitig auf ein paar Besonderheiten beim Angeln vom Belly Boat und dem Kajak eingehen.

Hart am Grund mit dem Texas Rig

Würmer, Krebse und andere “fressbare” Barschbeute lebt die meiste Zeit des Jahres am Gewässergrund, und genau dort hält unser Zielfisch auch Ausschau. Natürlich gibt es in Abhängigkeit von der Jahreszeit mal mehr und mal weniger Aktion am Boden, wodurch sich für uns aber eigentlich nur die Tiefe der zu beangelnden Hot Spots ändert. Unterm Strich ist am Gewässergrund eigentlich immer etwas los. Also sind unsere Gummikrebse genau dort niemals unbeobachtet! Die meiste Zeit nutze ich für diese Art der grundnahen Barschangelei das Texas Rig. Das klassische Texas Rig besteht aus einem patronenförmigen Bullet Weight, einer Perle und einem Offsethaken. Der Vorteil bei diesem Finesse-Rig besteht darin, dass es konstruktionsbedingt hänger- und krautfrei genau dort gefischt werden kann, wo sich die Barsche hauptsächlich aufhalten – grundnahe Bereiche mit viel Struktur.

Das Bullet Weight sollte nach Möglichkeit aus Tungsten sein. Das ist zum einen weniger umweltschädlich als Blei und bei gleichem Gewicht wesentlich kleiner und somit unauffälliger. Im Vergleich zu einem nomalen Blei-Bullet sind Gewichte aus Tungsten ca. 30% kleiner. Um die Bullet Weights noch ein Stückchen unauffälliger zu präsentieren, setze ich häufig lackierte / beschichtete Gewichte ein, z.B. die schwarzen Tungsten Bullets von DEKA Angelkataloge. Mit der Perle kann man für gewöhnlich etwas spielen und somit wunderbar auf die Tagesform der Barsche reagieren. Glasperlen oder Sounds Beads machen das Texas-Rig eher laut. Plastik oder Gummiperlen leiser. Zum Schluss noch einen möglichst leichten und scharfen Offsethaken montieren und fertig!

Tackle-Tipp: DEKA Bullet Lock!

Ebenso, wenn auch weitaus seltener, setze ich das Carolina Rig beim Barschangeln mit Gummikrebsen ein. Mit dem DEKA Bullet Lock könnt ihr das Texas Rig super schnell und ohne viel Aufwand zu einem Carolina Rig umbauen. In Kombination mit den DEKA Perlen klappt das wunderbar und ich bin auf meinem Kajak schön flexibel. Damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie winzig klein und trotzdem nützlich das Terminal Tackle ist, habe ich ein paar Bilder meiner montierten Bullet Locks geschossen. Im ersten Bild findet ihr außerdem Informationen zur passenden Schnurstärke, der in Größe M und L erhältlichen Bullet Locks.

  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 1
  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 2
  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 3
  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 4
  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 5

Hot Spots für Gummikrebse

Genug der Technik. Zurück zum Fisch! Da muss der Köder schließlich hin, denn es bringt nichts, wenn unsere Gummikrebse Rückwärtssaltos mit „explodierenden“ Scheren machen und kein potentieller Fressfeind in der Nähe ist. Ich suche beim Barschangeln immer erst Struktur. Das heißt Kanten, Sandbänke, Barschberge, Steine, Äste, Bäume und „Heavy Cover Krautfelder“. Steinschüttungen, Äste und Krautfelder bieten aber auch der Beute viel Deckung und ein gemütliches Zuhause. Da sich Kleintiere wie Krebse & Co. gerne an, oder noch besser unter den Steinen und Ästen verstecken, muss unser Gummiköder so nah wie möglich an diese Hot-Spots heran transportiert werden. Hier kommt nun der große Vorteil des vorher schon beschriebenen Texas Rig zum Tragen. Denn ich kann damit hängerfrei und punktgenau über einen großen Stein hinweg fischen und somit den Gummikrebs genau in das Wohn- oder Esszimmer der Barsche bringen.

Köderführung in Zeitlupe

Sobald der Gummikrebs am Gewässergrund angekommen ist, ziehe ich die Montage meist extrem langsam über den Grund. Warum diese Art der Köderführung bei Gummikrebsen so effektiv ist, findet ihr im Leitartikel (…) Am einfachsten funktioniert die Köderführung in Zeitlupe über die Rute. Einfach die Rutenspitze um 30 cm versetzen und dann, während man wieder in die Ausgangsposition wandert, mit der Rolle den Schnurbogen einleiern. Wenn man mit dieser langsamen Technik erst mal Erfolg hatte und vertrauen gefasst hat, geht es über ¼ – ½ Drehungen mit der Rolle noch etwas leichter. In den Pausen kann man etwas variieren und spielen. An manchen Tagen ist „schnell und laut“ der Trumpf, an anderen langsam und mit Pausen von 3 bis 5 Sekunden. Vor allem in der heißen Zone, direkt an einem Hinderniss, darf der Köder möglichst lange verweilen.

Tipp: Wenn ihr einen Stein oder Ast überwerft, kommt ihr irgendwann an den Punkt, an dem ihr das Rig steil vom Grund hochkurbeln müsst, um über das Hindernis zu kommen. Wenn man zu diesem Zeitpunkt Schnur gibt, bis der Köder wieder auf dem Grund angekommen ist, könnt ihr den Gummikrebs mit leichten Zupfern über die Rutenspitze auf der Stelle animieren – Quasi vertikal am Hinderniss. Aber Achtung: Ein ausreichend langes Fluorocarbon-Vorfach zum Schutz der Schnur sollte vorhanden sein. Ansonsten droht Abriss mit Totalverlust der Montage!

Großflächige Areale mit dem Carolina Rig absuchen!

An Kanten, Barschbergen oder Sandbänken muss man den Barsch oft erst etwas großflächiger suchen. Das kann entweder mit dem Texas Rig gemacht werden oder man greift auf das Carolina Rig zurück. Das C-Rig spielt seine großen Stärken hauptsächlich in der langsamen Köderführung und vor allem im Winter aus, punktet bei mir aber auch schnell geführt im Sommer. Dabei ziehe ich das überbleite Rig mit der Rolle etwa einen halben Meter bis einen Meter zügig über Grund. Dabei wirbelt das Bullet bei Grundkontakt nicht nur Sediment auf, sondern sorgt bei Kontakt mit umherliegenden Steinen und Geäst für ordentlich Radau. Als Köder verwende ich bei dieser Methode einen aktionsreichen Bait (wie den SL-Remix), der bei Zug aufsteigt oder während eines „Spin stops“ langsam nach unten sinkt und dabei eigenständig mit den Scheren „paddelt“. Diese schnelle Art der Köderführung mit Gummikrebsen imitiert das Fluchtverhalten der natürlichen Beute und lässt mich effizient großflächige Areale absuchen.

Gimmikrebse erfolgreich am Texas-Rig beim Barschangeln

Angeln vom Kajak & Belly Boat

Um alle Spots meiner Gewässer befischen zu können, bin ich die meiste Zeit mit dem Kajak oder Belly Boot unterwegs. Mit den “Kleingefährten” bekommt das Fischen einen ganz eigenen Charme. Ähnlich wie in dem Tunnel eines alten Bachlaufes, wird man in einem Kajak oder Belly Boat schneller “eins” mit seiner Umgebung und bildet eine Art Glocke um sich und den Spot. Für mich machen diese Momente das Barschangeln vom Belly Boat oder Kajak erstrebenswert. Daher bin ich bemüht diesen Zustand, so oft es eben geht, zu genießen. Aber das Angeln vom Kajak oder Belly Boot folgt einigen speziellen Regeln und Einschränkungen, und um genau diese Besonderheiten geht es jetzt.

Punkt 1: Das Tackle

Ich habe auf solch kleinen Gefährten nicht so viel Platz, wie in einem Bass Boot. Klar gehe ich, wenn ich einen großen Tripp über 4 Stunden plane, nie mit weniger als 3-4 Ruten raus, aber das ist dann das Maximum und will wohlüberlegt verstaut sein. Wenn ich ein möglichst breites Spektrum abdecken möchte, brauche ich auch eine möglichst breit gefächerte Auswahl unterschiedlicher Angelruten. So habe ich, neben extrem spezialisierten Kombos, auch einige Allrounder in meinem Besitz.

Bei der Rutenwahl sollte man insbesondere auf die Länge / das Handling achten. Kurze Ruten lassen sich im Sitzen und bei wenig Raum um ein vielfaches besser Fischen. So würde ich nach Möglichkeit immer unter 7ft. Länge bleiben. Meiner Meinung nach Ideal sind 6 – 6.6ft. Nur meine Big Bait Ruten gehen über 7ft. hinaus. Als besonders „allround tauglich“ empfinde ich Ruten mit Regular, Regular/Fast Action und schneller Rückstellgeschwindigkeit. Diese Ruten eignen sich hervorragend zum Jiggen und für Finesse-Rigs unterschiedlichster Art. Ruten mit reiner Fast Action kommen auf meinem Belly Boat eher selten zum Einsatz. Sie grenzen mich einfach zu stark ein.

Neben einer Auswahl diverser Ruten, sollte man sich über den Rest des „mitzuschleppenden“ Tackles Gedanken machen. Der Platz für Köder und Co. ist i.d.R. sehr begrenzt. Daher habe ich gerade bei den Kleinteilen eine strikte Ordnung und ein System nach dem Baukastenprinzip, welches es mir erlaubt, mit wenigen Teilen möglichst viele Rigs und Situationen bedienen zu können. So komme ich normalerweise mit einer prall gefüllten Meiho VS-320 vollkommen aus. Bei den Ködern ist es dann meist Erfahrungs- und Vertrauenssache. Speziell für die Rig Fischerei sind bei mir immer der Bugsy, Flash-J und Beat Craw dabei.

  • Angelausrüstung auf dem Kajak - Gut verstaut und kreativ gebastelt
  • Angelausrüstung auf Belly Boat

Punkt 2: Angelzubehör & Echolot

Neben der eigentlichen Angelausrüstung kommt die moderne Fischerei nicht ohne weitere Hilfsmittel aus. Das gilt natürlich auch für das Angeln vom Kajak oder Belly Boot. Das wichtigste dabei ist für mich das Echolot! Darüber könnte man nun wohl einen eigenen Bericht verfassen, aber ich möchte zumindest kurz anreißen, was für mich heute unverzichtbar ist. Über Preis und Nutzen von Side- und Downscan-Funktionen kann man länger Diskutieren. Unterm Strich sieht man mit einem “normalen” Echolot (am besten allerdings mit Farbdisplay) auch schon das Meiste. Das Wichtigste für die Spotsuche ist die Tiefenangabe und eine gute Darstellung der Bodenbeschaffenheit! Alles andere ist Luxus – außer GPS. Ich würde mir heute beispielsweise nie wieder ein Echolot ohne GPS kaufen. Das Markieren und Finden kleiner Hotspots ist gerade für standorttreue Fische wie Barsche sehr wichtig. Dazu bieten selbsterstellte Tiefenkarten einen ganz neuen Einblick in die Gewässer und ermöglichen zudem eine bessere Orientierung hinsichtlich der Kantenverläufe.

Echolot auf Belly Boat

Ein zweiter, auf dem Belly etwas kniffeligerer Punkt, ist das Fotografieren. Meistens ist man allein unterwegs und somit auf ein „Selfie“ angewiesen. Auf dem Kajak hat man etwas mehr Platz, um die Kamera auf Abstand und auch auf Augenhöhe zu montieren. Auf dem Belly Boat ist das leider alles andere als einfach. Dort muss man sich mit einer Stange oder der Montage in der Nähe des Echos zufrieden geben. Als Kamera nutze ich in allen Fällen eine wasserdichte Kompaktkamera (Pentax WX 90) mit Selbstauslöser. Damit hat man zwar nicht so viele Möglichkeiten wie mit einer ausgewachsenen Spiegelreflex, aber dafür ist eine Flutung des Kajaks nicht gleich mit 4-stelligen Negativbeträgen verbunden ;)

Der letzte Punkt wäre die Landehilfe. Meistens lande ich meine Fische mit der Hand. Bei Wettkämpfen oder Fischen, die ich gerne auf einem Foto festhalten möchte, nutze ich allerdings einen Kescher. Das ist meiner Meinung nach schneller und schont den Fisch. Nutzbar sind prinzipiell alle Watkescher mit kurzem Griff und eine angepassten Netzgröße – je nach Geschmack und größe der Zielfische. Empfehlen würde ich grundsätzlich immer einen Kescher mit gummiertem Netz oder Vollgumminetz. Zum einen wegen des Geruchs, zum anderen sind diese deutlich schonender für Fisch und Haken. Ich nutze seit einiger Zeit den “Mission Wading” von ValleyHill. Durch die Karabiner habe ich auch gleich ein Sicherrungsseil, um ihn am Boot zu befestigen. Kescherverlust ist damit fast ausgeschlossen. Man sollte sich immer über Sicherungsleinen an nicht benutzten Kombos, Keschern, Tackleboxen und Co. Gedanken machen. Die Kleinteile sind sonst schneller über Bord, als man gucken kann. Und das wird dann meist auch nicht billig!

Punkt 3: Safety first – Kleidung & Sicherheit

Sicherheit ist das A und O auf dem Wasser und somit ist eine Rettungsweste immer zu empfehlen! Geschmackssache ist dann jedoch die Art der Rettungsweste. Automatikwesten tragen wenig bis gar nicht auf, sind im Sommer sehr angenehm zu tragen und schränken die Bewegungsfreiheit kaum ein. Nachteil: Als meine Automatikweste das erste Mal “hochging”, musste ich mehr gegen die Panik kämpfen, als das ich mich aufs Schwimmen und Bergen meiner Sachen konzentrieren konnte. Tipp: Ein wenig Luft raus lassen, dann kann man auch wieder normal Schwimmen (…) Hartschaumwesten sind im Wasser deutlich angenehmer. Leider schränken die meisten dieser Westen die Bewegungsfreiheit über Wasser enorm ein und sind im Sommer gerne auch mal etwas wärmer als die Umgebungsluft. Ebenso lässt sich der Auftrieb nicht wie bei Automatikwesten regulieren. Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Typen muss jeder für sich abwägen. Ich selbst nutze, je nach Vorhaben, beide Versionen. Wobei es bei mir im Sommer auf kleinen Baggerseen auch durchaus Bilder ohne Weste gibt. Dieses verantwortungslose und vorbildlose Verhalten sollte man sich aber nicht abschauen, bitte nicht nachmachen! Für den Winter nutze ich einen Floating Anzug. Das hat den Vorteil, das er nicht nur schön wärmt, sondern auch noch Auftrieb bietet. Eine Schwimmweste über dicken Klamotten zu ziehen macht nach wenig Sinn. Gute Unterbekleidung zum Auf- und Abbau und dann den Floater drüber – fertig! Damit ist man auch für die Winterfischerei bestens gewappnet.

Rettungsweste auf dem Kajak / Belly Boat tragen!

Tipp: Gummikrebse an der Toten Rute!

Ich habe diesen Winter sehr gute Erfahrungen mit großen Gummikrebsen um die 4-5 Inch an der toten Rute machen können. Die Krebsimitate wurden am Jika Rig angeboten. Das Rig hat aufgrund des Offsethakens den Vorteil, dass es sich sehr selten am Gewässergrund verankert. Das Stabblei sorgt, vor allem bei der Verwendung von Craws, für einen ganz besonderen Lauf. Der Köder arbeitet beim “Schleifen” einige Zentimeter über dem Grund und somit können Beine und Scheren verführerisch zappeln, während das Blei über den Boden schleift. Wenn die Montage doch mal hängen bleibt, schnellt das Jika Rig durch die geladene Rute wie ein flüchtender Krebs, mit Druck und Radau, nach vorne. Dieses abwechslungsreiche Verhalten bei monotoner Führung scheint den Barschen zu gefallen. Zumindest mir brachte es einige “extra” Fische an der toten Rute. Somit gibt es dafür eine klare Empfehlung.

Gummikrebs am Jika Rig beim Barschangeln vom Kajak

Schwarzbarschangeln mit Krebsimitaten

Im Rahmen des Leitartikels Angeln mit Krebsimitaten haben wir unserem Teamangler Jogi ein paar Informationen bezüglich der Schwarzbarschangelei in Italien, Frankreich und der Schweiz entlocken können. Nice to know, wie wir finden, und damit geht das Wort an Jogi: „In den letzten Jahren wurde ja nicht nur das JDM–Tackle stetig populärer, sondern auch das im Ausland übliche und direkt damit verbundene Angeln auf Schwarzbarsch! Da ich selbst reisebegeistert bin, war es also nur eine Frage der Zeit, bis mich das Black Bass Fieber infizierte und ich mich immer tiefer mit der Materie beschäftigt habe. Seitdem sind ein paar Jahre ins Land gezogen und nun möchte ich euch einen kleinen Einblick in meine Erfahrungen geben.“

Black Bass Areas

Seit dem mich 2009 das Schwarzbarschfieber gepackt hat, bin ich in Italien, Frankreich und der Schweiz Bass’n gewesen. Und so schön wie das Sprichwort „andere Länder – andere Sitten“ ist, so weichen auch die Bestimmungen voneinander ab! Hier mal eine kleine Auflistung der wichtigsten Eckdaten.

Italien

Neben dem Lago Maggiore, Lago di Bolsena, Luganer und dem Gardasee gibt es beispielweise auch noch die Region Padua mit dem River Brenta und zahlreichen kleineren Seen. An den ersten aufgezählten Gewässern gibt es, wie in Deutschland auch, an verschiedenen Stellen Tageskarten, die man häufig auf dem Postamt oder bei den örtlichen Angelshops bekommt. In der Region Padua gibt es eine Art Touristen–Angelschein, den man für 13 € bekommt und dann für 3 Monate so ziemlich alle (ausgenommen ein paar private) Gewässer beangeln kann. Aber auch hier ist es hilfreich, sich vorher genau zu informieren, denn nicht in allen Gewässern gibt es auch Bass. Wen das Schwarzbarschangeln auch mal juckt, dem kann ich Matteo aus der Region um Padua als Guide empfehlen. Er regelt nicht nur die Formalitäten, sondern er hat auch eine nette Unterkunft sowie ein schönes Bass Boat, um die besten Spots anzusteuern. Auch für die Belly–Fraktion gibt es hier zahlreiche Tümpel! Außerdem spricht und schreibt er fließend Englisch. Hier geht’s direkt zu www.zetabass.com

[image-box zoom=“false“ title=“Unterkunft bei Zetabass – Schwarzbarsch Guiding in Italien“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/unterkunft-guiding-italien-zettabass.jpg“]

Frankreich

Hier war ich nur im Rhein–Delta, der sogenannten „Rhein–Au“, direkt an der deutsch–französischen Grenze, auf Bass. Ich habe aber noch von ettlichen anderen Seen und Flüssen weiter im Landesinneren gehört, welche definitiv noch auf meiner ToDo-Liste stehen. Tageskarten bekommt man in Frankreich meist schon sehr günstig und auch die Jahreskarten – welche meist notwenig sind, um an den richtig guten Gewässern zu fischen – sind mit rund 70 € auch nicht zu teuer für einen Kurzurlaub oder regelmäßige Abstecher.

Schweiz

Wie man es auch sonst von Schweizern gewohnt ist, kochen sie beim Thema Schwarzbarsch ihr eigenes Süppchen. So musste ich schnell feststellen, dass man hier unter dem Stichwort Bass oder Schwarzbarsch nicht viel findet, sondern die Fischart eher als Forellenbarsche bekannt ist. Vor vielen Jahren waren diese wohl noch recht verbreitet, doch mittlerweile ist das Vorkommen stark eingeschränkt. Ich selbst war nur mal auf der Schweizer Seite des Luganer Sees, und habe ein paar kleine Exemplare fangen können. Sicherlich gibt es noch ein paar andere Gewässer, in denen sie vorkommen, doch ist ein Ausflug nach Italien hier deutlich lohnender.

Generell ist es in der Schweiz sehr kompliziert an Gästekarten zu kommen, denn die vielen Kantone haben allesamt unterschiedliche Gesetze. Ich erwerbe meine Karten daher online über das Forstamt der jeweiligen Region und zahle mit Kreditkarte. Dies spart mir einiges an Ärger auf den örtlichen Behörden. Die für mich besten Jahreszeiten zum Bassen sind eigentlich Anfang Mai und Oktober in Italien, denn dann ist das Klima dort nicht nur mit einem angenehmen Sommer wie hier zu vergleichen, sondern auch die Durchschnittsgröße sowie die Frequenz stimmt. Der April ist dafür bekannt, dass – wenn er Fisch bringt- diese in ordentlich Größen gefangen werden. Genau in dem Zeitraum sammeln sich die Barsche zum Laichen und fressen oft genug gar nichts mehr. Da dieses Verhalten von der Wassertemperatur abhängig ist, kann es sein, dass sich im einem Tümpel nichts mehr tut, während die kleinen Großmäuler im anderen Tümpeln hingegen richtig aktiv sind. In den Monaten Juni, Juli und Anfang September kann man prima auf Sicht mit Topwaterbaits in den Uferzonen fischen, was definitiv süchtig macht. Jedoch sollte man mit Temperaturen von über 40°C klar kommen.

Schwarzbarsch – Fachchinesisch for Dummies

Pre-Spawn: Als Pre-Spawn wird im Allgemeinen die Zeit bezeichnet, in der sich die geschlechtsreifen Schwarzbarsche im Frühjahr sammeln, ihre Winterplätze verlassen und in die „Pre–Spawn Areas“ ziehen, also im flachen gelegene Uferzonen, die sich schnell erwärmen. Kommt man genau während dieser Phase an ein Gewässer, kann man sich auf einige Schneidertage einstellen.

Hook-Setting: Das bedeutet direkt übersetzt „Haken setzen“ oder einfach so viel wie „der Anschlag“ und ist beim Bass’n essentiell und gleicht meist einem Double-Round-House Kick. Wer schon mal einen Schwarzbarsch in der Hand oder gesehen hat, weiß warum. Im riesigen Maul eines Bass haben es die Haken schwer, Halt zu finden und müssen deshalb ordentlich gesetzt werden! Bei den meisten Applikation muss ein kleiner Moment mit dem Anschlagen gewartet werden, da sonst der Köder noch nicht tief genug im Maul ist und einfach wieder herausgezogen werden würde.

Close to the Bank: Wer schon mal ein Guiding auf Schwarzbarsch hatte, hat den Spruch auf jeden Fall schon mal gehört, denn so nah am Ufer wie möglich ist enorm wichtig, um gute Fangerfolge zu erzielen.

Keeper: Wer sich tiefer mit der Materie des Bass Angelns auseinander setzt, kommt zwangsweise um die ganzen Tournaments, die auf der ganzen Welt veranstaltet werden, nicht herum. Neben einigen italienischen/europäischen, wie dem All Star Bass Contest oder dem Lake Trophy gibt es zum Beispiel in den USA die Bass Master Classic, bei der Preisgelder von über 100.000 Dollar für die 5 größten Keeper ausgezahlt werden. Ein Keeper ist also ein Schwarzbarsch von über 28 cm, der dem Tunierangler als Wertungsfisch einen Platz in der Rangliste sichert.

[image-box zoom=“false“ title=“Der Keeper – Schwarzbarsch mit mehr als 28cm“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/schwarzbarsch-der-keeper.jpg“]

Die Praxis: Gummikrebse tief im Cover!

Und nun zu dem wichtigsten Teil, dem Doing! Je nach Jahreszeit variieren meine Köder natürlich auch enorm! Während ich im Frühjahr und im Herbst eher größere Köder (3 bis 4 Inch, aber auch mal 5 oder 6 Inch) einsetze, baue ich im Sommer lieber auf kleinere Köder (1, 2 bis 3 Inch). Dies hängt mit dem natürlichen Nahrungsangebot sowie den Fressgewohnheiten zusammen, denn im Frühjahr und im Herbst ist das Nahrungsangebot bei weitem nicht so üppig wie im Sommer. Das heißt im Klartext, dass sich die Bass nach dem Pre-Spawning den Magen voll schlagen, um nach der Fresspause wieder Energie zu tanken, sowie im Herbst sich den sogenannten Winterspeck anfressen! Im Sommer dagegen werden die Bass wieder etwas träger, da Nahrung schon fast im Überfluss vorhanden und die Wassertemperatur deutlich höher ist. Als Köder kommen bei mir hauptsächlich Texas–Rigs und Fransen-Jigs zum Einsatz. Als Searchbaits verwende ich sehr gerne Chatter-, Spinner- und Crankbaits. Hinzu kommen dann in den warmen Monaten Insektenimitate und Frösche, aber auch vereinzelt mal Swimbaits.

[image-box zoom=“false“ title=“Schwarzbarsch auf Spinnerbait / Buzz-Bait“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/schwarzbarsch-auf-spinnerbait-buzz-bait.jpg“]

Meine Lieblingsmontagen bleiben aber das Texas–Rig bzw. der Fransenjig, da sich die Schwarzbarsche bekannterweise im Heavy Cover aufhalten und effektiv nur mit den Rigs dort raus zu zuppeln sind. Als Trailer auf den jeweiligen Montagen verwende ich dann Wurmimitate oder aber, und das noch viel lieber, Gummikrebse wie zum Beispiel die Beat Craw von Geecrack oder die U30 Rush Craw sowie die BYS Flappin Chunk von Bait Breath, welche mir schon häufig durch das Bys–Aroma den entscheidenden Vorsprung gebracht haben.

Montiert wird das Texas-Rig in der Regel mit einem „Flipping“ Tungsten Bullet in 3/8oz / 10,5gr, vor welches ich 2 Decoy Texas Lock’s auf die Schnur fädle und nach einem Bullet Lock kommt dann direkt ein scharfer Offsethaken. Viele kennen das Texas-Rig ja bereits von hier, jedoch ist das Blei auf der Schnur frei laufend und wird oft im Zusammenhang mit einer Glasperle oder Sound Beeads gefischt. Auf dies verzichte ich jedoch gänzlich, da das Blei vor dem Bait fixiert sein muss, um frei durch das Cover zu kommen. Die Cover-Jigs werden ebenfalls in einer Gewichtsklasse um die 3/8oz gefischt. Bei diesen sollte man darauf achten, dass der Weed–Guard aus mehreren strammen Stäben besteht. So ist garantiert, dass selbst wenn einer knicken sollte, man noch durch das Cover hindurch kommt. Bewährt haben sich hier bei mir die Equip Hybrid Rubber Jigs in 3/8 Ooz. Die 3/8 Unze hat sich als die allroundfähigsten Gewichtsklasse herauskristallisiert, denn zum Einen haben sie ein ausreichend schweres Gewicht, um die Craws durch das Schilf und Holz zu drücken und zum Anderen befördern sie die Montage angemessen langsam zum Gewässergrund – somit hat der Schwarzbarsch auch ausreichend Zeit, den Köder zu Schlucken.

[image-box zoom=“false“ title=“Krebsimitate im Heavy cover – auf Schwarzbarsch“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/krebsimitate-im-heavy-cover.jpg“]

In den meisten Fällen animiere ich die Craws sehr langsam am Gewässergrund durch ein leichtes „shaken“ der Rutenspitze auf der Stelle direkt im Cover oder wenige Zentimeter vor der Schilfkante, denn dort lauern die Bass auf ins Wasser gefallene Beute oder nach Nahrung suchenden Krebsen. Die Besonderheit beim Angeln mit den genannten Montagen ist, wie oben schon kurz erwähnt, dass man nach dem ersten Fischkontakt einen Moment mit dem Hook Setting warten muss, denn der Bass saugt den Köder auf und schwimmt dann davon. In dieser Zeit presst er mit dem Köder zusammen aufgesaugtes Wasser aus den Kiemen heraus und erst dann liegt der Köder im Maul an – nun kann ein ordentlicher Anhieb gesetzt werden. Häufig sieht man in YouTube nach solchen Anschlägen einen knallharten, bedingungslosen Drill und nur wenige Augenblicke später fliegt der Bass ins Boot, da fragt man sich natürlich schon zu Recht – wo bleibt da der spannende Drill der sonst so kampfstark angepriesenen Bass? Das alles hat nur einen Grund, denn wenn am anderen Ende ein Keeper über 4 bis 5 Pfund zappelt, dann sollte man diesen so schnell wie möglich aus dem Cover zerren und wenn’s sein muss, auch die Rute über die Rolle im Wasser tunken, um den Bass am Springen zu hindern. Allzu leicht verliert man sonst die aggressiven Racker im Drill. Ganz anders sieht das aus, wenn man eine solche Maschine in freiem Terrain drillt. Dann kann man die Bremse lockern, so dass er nicht springt und neben einigen schönen Fluchten, wie man es von großen Hecht kennt, schlägt der Bass auch noch in die Rute wie ein Zander.

Angelausrüstung für Schwarzbarsch

Wenn ich auf Schwarzbarsch los ziehe, dann hab ich mindestens 4 Kombos dabei. Natürlich geht das fast nur vom Boot aus – vom Ufer sollte man sich vorher sehr genau Gedanken darüber machen, wie man Fischen will, da die Art des Angelns dann doch sehr speziell ist.

Eine L–Setup

Man benötigt eine Setup bis ca 1/4 oz für kleine Creaturebaits und das Dropshotting und andere kleine Applikationen. Bei mir besteht diese Setup aus einer Graphiteleader Vigore Nuovo 64L und einer Daiwa Presso 2025H. Die Vigore 64L eignet sich besonders für dieses universelle Einsatzgebiet, da sie sehr sensibel ist, was mir bei der Bisserkennung zu Gute kommt. Durch das kräftige Backbone und der schnellen Rückstellgeschwindigkeit des Blanks kann ich aber auch einen auf die BJ Bug gefangen Bass prima aus dem Cover ziehen.

Zwei ML – Ruten

Als 2tes Setup fische ich eine moderate ML–BC, wie zum Beispiel die Tailwalk DelSol C632ML in Verbindung mit einer Daiwa Presso LH und einem 8 bis 10 lbs starken Fluorocarbon. Diese Kombo kommt bei mir für alle oben aufgezählten Searchbaits zum Einsatz. Die Dritte im Bunde ist bei mir eine ValleyHill Blackscale XX „Devil Jig Custom“ in Verbindung mit einer 2500er Certate. Bei dieser Spinning handelt es sich um eine sehr kraftvolle Rute bis 1/2 oz, mit der ich Texas-Rigs vertikal durch Bäume shake, die ich zuvor auf dem Echolot am Gewässergrund gefunden habe! Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass sich besonders kapitale Keeper gerne in den warmen Jahreszeiten in 2 bis 3 m tiefem Wasser an größeren Hindernissen aufhalten und dort auf vorbei kommende Nahrung lauern.

Eine MH bis H – Setup

Dies ist beim Bass’n wohl die am häufigsten eingesetzte Kombination. Für Jigs und Rigs um die 3/8 oz + Trailer braucht man eine kräftige, sensible und vor allem schnelle Rute! Antworten auf all diese Anforderungen hab ich in der Graphiteleader Vigore Nuovo 610MH gefunden, gepaart ist diese bei mir mit einer Daiwa Steez 103HL und einer PE wie der PeeWee in der Stärke #1.0! Eine Casting eignet sich für dieses Einsatzgebiet deutlich besser im Vergleich zu einer Spinning, da bei der Köderpräsentation hier häufig geskippt und gepitcht werden muss.

Power Rating Spinning Baitcaster
L (Light, bis 3/8oz / 10g) 18 Ruten 9 Ruten
ML (Medium-Light, 1/2oz / 15g) 11 Ruten 15 Ruten
MH bis H (Medium-Heavy / Heavy, bis 1 1/2oz / 45g) 8 Rutten 11 Ruten

Viele Bassangler setzen als Main–Line auf Fluorocarbon, da ich jedoch meine Setups auch hier einsetze und dann zum Teil auf große Distanzen fische, brauche ich PE! Um dennoch im Cover mit den vielen scharfen Schilfgräsern oder rauen Baumstümpfen klar zu kommen, binde ich mir dann ein dementsprechend langes Fluorocarbonvorfach an! Ein kleiner Tipp am Rande ist, sich einen gummierten Kescher anzuschaffen, denn wer mal einen Bass auf einen mit Drillingen bestückten Crankbait gefangen hat, der weiß, wie schnell man die Haken in die Hand geschüttelt bekommt. Ich hoffe der Einblick in eine besondere Art des Raubfischangelns hat euch gefallen und vielleicht animiert es ja den einen oder anderen auch einmal, etwas Neues auszuprobieren. In dem Sinne, Tight lines!

– Jogi
[image-box zoom=“false“ link=“http://www.nippon-tackle.com/Bait-Breath“ title=“Bait Breath Köder mit BYS Aroma“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/bait-breath-bys-banner.jpg“]

Angeln mit Krebsimitaten auf Zander, Barsch und Hecht!

Da sich einige noch nicht an die Angelei mit Krebsimitaten wagen, haben wir uns zusammengesetzt um das wichtigste Basiswissen rund um die krabbelnden Krustentiere in unseren Binnengewässern zusammengetragen. Aus diesem kurz & knackig gehaltenen Leitartikel lassen sich mit etwas anglerischem Geschick relativ einfach Rückschlüsse auf geeignete, den natürlichen Vorbildern nachgeahmte Krebsimitate für den Einsatz in deinem Gewässer ziehen. Viel Spaß damit, hier ist das Inhaltverzeichnis zum Artikel „Angeln mit Krebsimitaten auf Zander, Barsch und Hecht!“

I. Basiswissen Teil 1

Krebsarten

In weiten Teilen der deutschen Gewässerlandschaft wurden die heimischen Flusskrebse der Astacoidea-Familie durch ihre invasiven Artgenossen aus der amerikanischen Cambaridae-Familie verdrängt. Ein Blick unter die Wasserlinie offenbart nahezu apokalyptische Ausmaße. Sofern die heimischen Arten überhaupt noch existieren, handelt es sich dabei hauptsächlich um die in den Oberläufen vorkommenden Edelkrebse, Bach- oder Steinkrebse und Dohlenkrebs. Ihre amerikanischen, in Europa eingeschleppten und am häufigsten in Deutschlands Gewässern vorkommenden Konkurrenten sind der Galizische Sumpfkrebs, der Signalkrebs und der Kamberkrebs. Besonders stark hat sich hierzulande der Kamberkrebs (bekannt als resistenter Überträger der Krebspest) ausgebreitet.

Lebensraum, Größe und Färbung

Flusskrebse, gleich welcher Art, sind dämmerungs-/nachtaktiv und halten sich hauptsächlich am strukturreichen Gewässergrund mit genügend Versteckmöglichkeiten auf. Je größer der Krebs, um so eher findet man ihn in den tieferen Regionen der Flüsse und Seen. Die kleineren, einjährigen, Krebse halten sich bei ausreichend Pflanzenwuchs gerne inmitten der Bestände von Gewässerpflanzen auf. Rückt jedoch die Paarungszeit im Oktober / November näher, sind die Männchen in großer Anzahl auch tagsüber aktiv! Der Chitinpanzer ist je nach Krebsart leuchtend rot, oliv, grau, braun bis fast schwarz. Während der Häutung hell / gelblich. Die größte heimische Krebsart ist der Edelkrebs. Er bringt es auf bis zu 20 cm Körperlänge. Hier die wichtigsten erkennungsdienstlichen Merkmale:

[tabs wrapper=“true“]

[tab title=“Edelkrebs“ icon=“eye“]- bis 20 cm
– zwei Fühlerpaare, wovon eines ca. 1/3 der Körperlänge misst
– dunkelbraune bis rotbraune Färbung (in seltenen Fällen auch blau!)
– Scherenunterseiten und Gelenke rot[/tab]

[tab title=“Signalkrebs“ icon=“eye“]- bis 16 cm
– glatter Panzer ohne Dornen
– Grundfärbung braun bis oliv
– rote Scherenunterseite
– weiß-türkiser Fleck am Scherengelenk[/tab]

[tab title=“Kamberkrebs“ icon=“eye“]- max. 12 cm
– orange Scherenspitze
– Körper grau, oliv bis leicht bräunlich[/tab]

[tab title=“Galizischer Sumpfkrebs“ icon=“eye“]- bis 18 cm
– sehr lange Scherenfinger
– hell sandfarben bis hellbraun[/tab]

[/tabs]

Besonderheit „Butterkrebs“

Als „Butterkrebs“ werden Flusskrebse dann bezeichnet, wenn sie sich häuten. In der Butterkrebs-Phase sind Flusskrebse durch ihren noch nicht vollständig gehärteten, butterweichen Chitinpanzer besonderen Gefahren durch Fressfeinde ausgesetzt. Bei Zander, Hecht und Barsch steht der Butterkrebse daher ganz oben auf der Speisekarte! Der Butterkrebspanzer ist i.d.R. gelblich. Das Ablegen des alten Panzers dauert nur wenige Minuten. Die Aushärtung des neuen Panzers ca. 3 bis 5 Tage.

Eine der uns am häufigsten gestellten Fragen war: „Wann ist eigentlich Butterkrebszeit?“. Die Antwort ist relativ simpel. Bei Flusskrebsen gibt es keine gleichzeitige und über alle Arten hinweg stattfindende Butterkrebsphase. Die Häutung ist ein auf das einzelne Individuum festgelegter Prozess, der in Abhängigkeit vom Alter und der Nahrungsaufnahme stattfindet. Flusskrebse legen ihren alten Chitinpanzer dann ab, wenn ausreichend Nahrung vorhanden ist und der alte Panzer zu klein wird. Bei Jungtieren findet die Häutung demnach wesentlich häufiger statt als bei fast ausgewachsenen Tieren. Sofern alle Umgebungsparameter wie Nahrungsangebot, Alter und auch die Wassertemperatur passen, häuten sich Flusskrebse ca. alle 3 bis 4 Monate (also vierteljährlich). Für das Angeln mit Krebsimitaten bedeutet dieser individuelle Häutungsprozess: Es ist immer Butterkrebszeit!

Fortbewegung

Allen Flusskrebsen gemein ist, dass sie sich krabbelnd am Gewässergrund fortbewegen und ihre Nahrung quasi zu Fuß suchen. Sollte Gefahr drohen, können sie sich aber auch im Rückwärtsgang, durch ruckartiges Einschlagen des Hinterleibes, schwimmend fortbewegen. Das Bewegungsmuster gleicht dabei einer Kanonenkugel – anfänglich rasend schnell, danach leicht abnehmend in der Geschwindigkeit. Fühlt sich der Flusskrebs massiv bedroht, schlägt er den Hinterleib mehrmals, ruckartig hintereinander ein.

[image-box zoom=“false“ title=“Flusskrebs Abwehrhaltung“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/flusskrebs-abwehrhaltung.jpg“]

II. Basiswissen Teil 2

Zielfische

Als potenzielle Beute stehen die proteinreichen Flusskrebse vorrangig bei den barschartigen Strahlenflossern auf dem Speiseplan – Barsch und Zander. Aber auch der Hecht scheint in Bezug auf den Nährwert und die verhältnismäßig leicht zu machende Beute kein Kostverächter zu sein. Immer wieder erreichen uns Meldungen über entnommene Küchenfensterfische, deren Mageninhalt inspiziert wurde. Resultat der Obduktion: Wenn Zander, Barsch und Hecht auf Beutezug gehen und die Flusskrebse ins Visier nehmen, dann richtig! Je nach Jahreszeit und Zielfisch reichen Anzahl und Größe der gefundenen Krebse von „vereinzelt / winzig klein“, bis „100% vollgestopft mit extrem großen Exemplaren“.

Jahreszeiten

Jahreszeitlich gesehen gibt es beim der Angeln mit Krebsimitaten nicht mehr zu beachten als sonst auch. Erstens: Der Köder muss nass sein! Zweitens: Vertrauen ist alles! Die im Verhältnis gesehen größten und meisten Zander sowie Barsche werden im Frühjahr und Herbst auf Krebsimitate gefangen. Beim gezielten Hechtangeln wurden zusätzlich die Sommermonate als erfolgversprechend identifiziert. Tipp: Wer besonders effektiv mit unseren Craws fischen möchte, der sollte einen Blick auf die Uhr werfen. In den frühen Abendstunden funktionieren Krebse hervorragend auf Barsch. In den ersten Nachtstunden geht im Ufernahbereich auf Sommerzander die Post ab!

Ködergröße

Und auch bei Ködergröße und Färbung gibt es nicht mehr zu beachten als sonst auch. Wer das erste Mal mit Krebsimitaten unterwegs ist, tut gut daran, sich an Durchschnittsgröße und Färbung der im Habitat vorkommenden Flusskrebse zu orientieren (siehe Teil 1). Tendenziell wird im Frühjahr und Herbst bekanntermaßen eine Nummer größer gefischt, im Sommer eher mit kleineren Krebsimitate – außer auf Hecht. Mit folgenden Richtwerten bist du auf der sicheren Seite: Barsch im Sommer: Ködergröße 2 bis 3 Inch, z.B. Still Hunt Frill Shrimp 3 oder Geecrack Beat Craw 3 Inch. Barsch im Frühjahr: Ködergröße 3 bis 4 Inch, z.B. Bait Breath U30 Rush Craw 3,5 oder Bait Breath BYS Flappin‘ Chunk 3. Zander ganzjährig: 4 bis 5 Inch Köder wie den Bait Breath U30 Rush Craw 4 und BYS CRAW Portly 4Inch. Hecht: Krebsimitate ab 5 Inch mit viel Aktion, z.B. Bait Breath BYS CRAW Portly 5,3 oder Geecrack Baobab Hog 8.

Hot-Spots

Flusskrebse sind, nicht ohne Grund, nachtaktiv und halten sich hauptsächlich in Regionen mit genügend Struktur auf. Genau dort gehören die Craws hin, und genau dort sucht auch dein Zielfisch nach Nahrung! Die Hot-Spots sind demnach:

  • Kraut
  • Kiesbänke
  • Steinpackungen
  • Versunkene / Überhängende Bäume
  • Ufernahbereich (in den Abendstunden / bei Dunkelheit)

Tagsüber lohnt es sich besonders im Winter die tieferen Regionen vertikal mit dunklen, 4 bis 5,5 Inch langen Gummikrebse konsequent im Zick-Zack Kurs abzufischen. Sowohl Tiefenbarsche, als auch Zander verleiben sich nicht nur bei unseren beiden Teamangler Stefan und Sebastian einen Craw nach dem anderen ein. Wer die Geduld zum Vertikalangeln mitbringt, der testet die mit BYS-Aroma geflavourten Craws von Bait Breath! Tipp: Sebastian war in letzter Zeit häufig in der dämmerungs- und nachtaktiven Phase der Flusskrebse angeln und hat ein paar außerordentlich große Murmeln gefangen. Der größte Nachtschwärmer brachte stattliche 47 Zentimeter auf’s Band – vom Kajak!

[image-box title=“Barschangeln mit Krebsimitaten“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/barschangeln-mit-krebsimitaten.jpg“]
[blockquote author=“Sebastian, Teamangler“ pull=“pullleft“]Berufsbedingt starten meine Sessions derzeit im Zeitfenster zwischen 4 bis 7 und 18 bis 23Uhr. Gefischt wird in vier bis acht Meter Tiefe. Entweder vertikal mit Jigs zwischen 18 und 21 Gramm, oder geworfen bzw. am Texas-Rig über Grund geschliffen mit 7 – 10 Gramm DEKA Tungsten Bullets. Meine Köderempfehlung: Geecrack Beat Craw 3″ in Farbe #212 – Cinnamon Shrimp![/blockquote]

III. Praxiswissen kompakt

Methoden, Montagen & Köderführung

Vertrauen ist alles! Das gilt insbesondere dann, wenn mit eher ungewöhnlichen – nicht unnatürlichen – Ködern dem Barsch oder Zander auf die Schuppen gerückt wird. Das A und O im Beziehungsaufbau ist, dass ihr euch möglichst nah am natürlichen Vorbild orientiert. Sowohl Farbgebung als auch die Köderführung spielen beim Angeln mit Krebsimitaten eine entscheidende Rolle. Neben Farbgebung und Größe der Krebsimitate ist einer der wichtigsten Faktoren eine möglichst natürliche Köderführung. Diese lässt sich relativ einfach aus dem Bewegungsmuster der Krebse ableiten: Vorwärts / seitwärts krabbelnd am Gewässergrund während der Nahrungssuche, oder rückwärts krabbelnd bzw. ruckartig rückwärts „schwimmend“, wenn sie flüchten.

Sobald sich der Flusskrebs auf Nahrungssuche oder Brautschau begibt, wirbelt er Sediment auf (sofern vorhanden, z.B. sandiger Untergrund). Basierend auf dem Feedback unserer Teamangler und Kunden, reagieren besonders Zander & Barsch auf die aufgewühlten Sedimentwolken. In Anlehnung an die natürliche Fortbewegung gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Montagen, Methoden und Stile der Köderführung, um an den Zielfisch zu kommen. Verfechter der “One Method Fits for All” Strategie können ihrem Pragmatismus bei all der Methodenvielfalt selbstverständlich weiter fröhnen. Wir hingegen bevorzugen beim Einsatz von Krebsimitaten einen feiner abgestimmten Lösungsansatz und angeln uns anhand der unterschiedlichen Vorteile diverser Finesse-Rigs und Jigs bis zum Zielfisch durch.

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Jig (Vertikalangeln)

[image-box zoom=“true“ title=“Krebsimitate am Jigkopf zum Vertikalangeln“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/krebsimitate-am-jigkof.jpg“]
Der Jigkopf eignet sich beim Angeln mit Krebsimitaten hervorragend zum Vertikalangeln in den etwas kälteren Jahreszeit – Spätherbst und Winter. Die Krebsimitate werden, wie beim Vertikalangeln in der kalten Jahreszeit üblich, tendenziell sehr ruhig und langsam über den Grund geschliffen oder klopfend geführt. Eine weitere Variante des Vertikalangelns mit Craws ist die durchgehend im Mittelwasser schwebende Köderpräsentation. Die pelagische Variante hat sich jedoch als nicht besonders ertragreich herausgestellt. Zum Einsatz am Jig kommen je nach vorhandener Krebsart große Krebsimitate ab 4 Inch.[/two-columns][two-columns]

Chatterbait

[image-box zoom=“true“ title=“Krebsimitate am Chatterbait“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/krebsimitate-am-chatterbait-bait-breath-sl-remix.jpg“]
Als typischer Suchköder für den Einsatz im Frühjahr, Sommer oder Herbst ist der Chatterbait bekanntermaßen nicht wählerisch, was den Trailer betrifft. Hauptsächlich auf Barsch eingesetzt, können Größe, Form, Farbe und Aktion der Craws je nach Geschmack gewählt werden. Aber Achtung: Je größer der Trailer, um so eher ist mit Hechtattacken zu rechnen (sicheres Vorfach wählen). Um die druckreiche Aktion der gejiggten oder im slowretrieve Modus geführten Chatterbaits zu unterstützen, eignen sich hierfür die aktionsreichen Krebsimitate mit vielen Extremitäten. Die besten Resultate erzielen wir mit 3 Inch Craws im Sommer.[/two-columns][/columns]

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Jika Rig

[image-box zoom=“true“ title=“Krebsimitate am Jika-Rig“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/krebsimitate-am-jika-rig.jpg“]
Das mit Abstand am Besten geeignete Rig für die Präsentation vom Krebsimitaten, ist das Jika Rig! Bestehend aus einem Wide Gap Offset-Haken, Sprengring und Gewicht, lässt sich das Rig nicht nur einfach herstellen, sondern auch super leicht führen. Die Craws werden am Jika Rig hauptsächlich über den Grund geschliffen. Bedingt durch das meist verhältnismäßig schwere Gewicht, wird dabei permanent Sediment aufgewirbelt und das Krebsimitat im Rückwärtsgang “hinterhergezogen”. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei ausreichend groß dimensionierten Gewichten zügig der Gewässergrund erreicht wird. Größe und Färbung der Craws richtet sich nach den vorhandenen Flusskrebsarten im jeweiligen Gewässer.[/two-columns][two-columns]

Neko Rig

[image-box zoom=“true“ title=“Krebsimitate am Neko-Rig“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/krebsimitate-am-neko-rig-frill-shrimp.jpg“]
Das ultimative Sommer-Rig, um Krebsimitate in Abwehrhaltung zu präsentieren! Primär für den Einsatz von ca. 2 bis 3 Inch langen Craws gedacht, eignet sich das Neko Rig hervorragend für alle vertikal zu beangelnden Hot-Spots wie Steganlagen oder Spundwände. Kommt in fließenden Gewässern eine zu starke Strömung ins Spiel, reichen die normalerweise verwendeten Nail Sinker oft nicht aus. Abhilfe schafft in diesem Fall ein “Neko Punch” mit Rig Sinker. Bei der Auswahl der Krebsimitate setzen wir auf Craws mit möglichst langen, agilen und zugleich auftreibenden Scheren (Abwehrhaltung). Langsam über Grund geführt, oder mit leichten Zupfern präsentiert, brechen der Frill Shrimp von Still Hunt und der Rush Craw von Bait Breath alle Rekorde![/two-columns][/columns]

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Carolina Rig

[image-box zoom=“true“ title=“Krebsimitate am Carolina Rig“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/krebsimitate-am-carolina-rig-geecrack-beat-craw.jpg“]
Vornehmlich für den Einsatz in flachen Uferregionen oder großflächigen Unterwasserarealen gedacht, lässt sich am Carolina Rig besonders gut die Fluchtbewegung imitieren. Am C-Rig kommen dunkle Craws und an das Gewässer angepasste Tungsten Bullets zum Einsatz. Um den Bewegungsablauf möglichst natürlich wirken zu lassen, wird das Vorfach etwas länger gewählt und der “Zupfer” etwas härter gemacht. Die Scheren und Fühler der Gummikrebse sollten die Fluchtbewegung insofern unterstützen, als dass sie sich beim Twitchen möglichst wenig bewegen. Im besten Fall schmiegen sich stromlinienförmig an und unterstützen somit die fast widerstandslose, ruckartige Fluchtbewegung nach Hinten.[/two-columns][two-columns]

Texas Rig

[image-box zoom=“true“ title=“Krebsimitate am Texas-Rig“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/krebsimitate-am-texas-rig-rush-craw.jpg“]
Gemeinhin als das „Top-Rig“ für die Angelei mit Craws im Heavy Cover bezeichnet, eignet sich das Texas Rig weiterhin sehr gut für die “geschliffene” Köderpräsentation auf sandigem / lockeren Untergrund. Teamangler Sebastian schwört auf ein langsam geführtes, und mit leichten Twitches animiertes T-Rig im Frühjahr und Herbst. Konstruktionsbedingt lässt sich das natürliche Bewegungsmuster mit dem Texas Rig fast vollständig nachahmen. Das “Schleifen” entspricht der Fortbewegung bei der Nahrungssuche, das „Zupfen“ die Fluchtbewegung. Wird das Bullet Weight etwas schwerer gewählt, sind die erfolgversprechenden Sedimentwolken die logische Konsequenz aus der Köderführung.[/two-columns][/columns]

 

IV. Tuning für die Dicken

Be a Butterkrebs!

Wenn ihr euch für die Angelei mit einem farblich passenden Butterkrebsimitat entscheidet, ist hinsichtlich der Köderführung etwas zu beachten. Flusskrebse ziehen sich in der Butterkrebsphase in geschützte Bereiche zurück und verstecken sich dort fast regungslos bis der neue Panzer ausgehärtet ist. Um also eine möglichst naturgetreue Köderführung zu realisieren, sollten die Craws sehr langsam über den Gewässergrund geschliffen werden. Keine hektischen Bewegungen oder gar Sprünge! Für diese Art der Präsentation eignet sich das Jika-Rig am besten. Dicht gefolgt vom klassischen Jigkopf. Alternativ zur langsamen Köderführung steht das “Dead-Sticking”. Dabei wird das Krebsimitat für ca. 20 bis 30 Sekunden regungslos am Gewässergrund platziert. Sowohl für die langsame, als auch für die komplett entschleunigte Köderpräsentation eigenen sich Craws mit besonders starken Aromen am Besten. Je mehr und intensiver die Duftwolke, um so besser!

[image-box zoom=“false“ title=“Teamangler Stefan erfolgreich mit Krebsimitaten auf Zander“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/zanderangeln-mit-krebsimitaten-craw.jpg“]

BYS Flavour

Unabhängig von der Art des Gummiköders sind beim japanischen Künstköderspezialisten “Bait Breath” fast alle Softbaits mit zusätzlichen Aromastoffen versehen. Bait Breath unterteilt die Geruchsnoten in 4 + eine Kategorie, und bedruckt die Blisterverpackungen wie folgt:

  • BYS Fish (Fisch-Aroma)
  • BYS Insect (Insekten-Aroma)
  • BYS Shrimp (Shrimps-Aroma)
  • BYS Craw (Krebs-Aroma)
  • BYS Mix Flavour (Komposition aus allen 4 Duftstoffen)

Neben den 5 bereits in der Gummimischung enthaltenen BYS-Aromen gibt es mit dem “BYS Mix Formula Craw” und “BYS Mix Formula Fish” zusätzlich die Möglichkeit, die Gummiköder nachträglich mit Duftstoffen zu versehen! Auf unseren Anwendungsfall bezogen, eignet sich das “BYS Mix Formula Craw Scent” hervorragend, um die Krebsimitate nachträglich zu würzen und die Fängigkeit noch weiter zu steigern. Und hier schließt sich der Kreis zum Butterkrebs bzw. der Dead-Stick Präsentation. Bei allen Arten der langsamen oder ruhenden Präsentation scheint das intensiv nach Krebs riechende BYS-Craw Flavour besonders gut auf Barsch und Zander zu funktionieren! Tipp: Zum Nachwürzen eurer Softbaits empfehlen wir das in Kürze bei uns erhältliche BYS Mix Formula Double Advantage von Bait Breath!

[image-box title=“Bait Breath BYS Mix Formula Flavour“ src=“http://www.nippon-tackle.de/wp-content/uploads/bys-mix-formula-flavour.jpg“ link=“http://www.nippon-tackle.com/Angelzubehoer“]

Pro Dose BYS Mix Formula bekommt ihr 45 Gramm Duftstoff in Pulverform. Einfach einen Messerspitze in die original Blisterpackung eurer Krebsimitate geben und anschließend die Verpackung verschließen. Die Einwirkzeit beträgt 6 Stunden. Danach könnt ihr eure Craws frisch geflavourt für die Angelei auf Zander und Barsch einsetzen. Sollten die Blisterverpackung der Creaturebaits bereits entsorgt sein, dann werft mal einen Blick in die Kategorie Angeltaschen. Dort haben wir speziell für Softbaits konzipierte Worm Bags mit wiederverschließbaren Klarsichthüllen im Sortiment.

Top-10 Craws

Kurz vor Abschluss des Artikels „Angeln mit Krebsimitaten auf Zander, Barsch und Hecht!“ noch eine Auswahl der hier erwähnten und in unseren Charts ganz oben gelisteten Craws. Wir hoffen, ihr konntet ein paar hilfreiche Informationen für euer Heimatgewässer aus diesem Beitrag extrahieren und freuen uns über euer Feedback und Fragen in den Kommentaren.

[columns][two-columns]

  1. U-30 Rush Craw / Bait Breath
    2 / 2,8 / 3,5 / 4 Inch
  2. Frill Shrimp / StillHunt
    3,5 / 4 Inch
  3. BYS Craw Portly / Bait Breath
    3 / 4 / 5,3 Inch
  4. SL-Remix / Bait Breath
    3,5 Inch
  5. BYS Craw / Bait Breath
    2,5 / 3,5 / 4,5 Inch

[/two-columns][two-columns]

  1. Still Craw / StillHunt
    3 / 4 Inch
  2. BYS Flappin Chunk / Bait Breath
    3 / 3,5 / 4 Inch
  3. Beat Craw / Geecrack
    3 Inch
  4. Baobab Hog / Geecrack
    8 Inch
  5. T.N.G. / HideUP
    3 / 4 / 5 Inch

[/two-columns][/columns]

Links & Quellverweise

Die allgemeinen Hintergrundinformationen zu Krebsen basieren auf den Inhalten der Webseiten de.wikipedia.org, www.aquarium-stammtisch.de, www.faszination-krebse.de, www.tierenzyklopaedie.de und www.aquaristik-erleben.de.

Offset-Haken, Fehlbisse? So reduzierst Du die Fehlbissquote!

Mit dem Erscheinen von Offset-Haken auf dem deutschen Markt, stiegen auch die Meldungen bezüglich einer geringeren Bissausbeute bei Verwendung der „neuen“ Hakenform. Der O-Ton lautete fast immer gleich: Seit dem ich Offset-Haken verwende, ist die Quote nicht verwandelter Bisse deutlich gestiegen. Die Gründe hierfür sind so vielfältig, wie die Anzahl der Angelmethoden an sich. Da das Problem jedoch häufig bei unerfahrenen Neu- oder Umsteigern auftritt und sich durch das gesammte Zielfischspektrum vom Barsch- bis zum Zander- oder Hechtangeln konstant durchzieht, haben wir das Thema „Fehlbisse bei Offset-Haken“ aufgegriffen und erklären euch heute anhand unserer Fehlersammlung, wie ihr schon bei der Montage des Gummiköders und beim Angeln mit Offset-Haken die häufigsten Ursachen für Fehlbisse minimieren könnt.

Tipps & Tricks zur Reduzierung der Fehlbissquote

1. Der richtige Offset-Haken

Grob werden Offset-Haken in 2 Bauformen unterteilt. Variante eins ist der sogenannten Aberdeen Offset-Haken mit langem Hakenschenkel und normal geweitetem Hakenbogen. Version 2 ist der Wide Gap Offset-Haken mit extra weitem Hakenbogen. Da die beiden Bauformen jeweils für das Angeln mit unterschiedlichen Gummiködertypen ausgelegt sind, lauert schon hier die erste Fehlerquelle!

Bauformen / Unterscheidung Offset-Haken

Bedingt durch die Geometrie werden am Aberdeen Offset-Haken sehr schlanke Gummiköder gefischt, z.B. Wurmimitate und flache Grubs. Am Wide Gap Offset-Haken kommen hauptsächlich die klassischen Gummifische mit bauchiger Silhouette oder beispielsweise Gummikrebse zum Einsatz. Hintergrund ist, dass der Gummiköder in Richtung des Hakenschenkels genügend Platz benötigt, um die Hakenspitze beim Biss schnell freigeben zu können. Liegt ein zu massiver Gummiköder direkt am Schenkel auf, wird die Freigabe der Hakenspitze blockiert und der Anschlag geht ins leere – Fehlbiss vorprogrammiert! Sofern der langschenklige Aberdeen-Haken nicht zwingend benötigt wird, empfehlen wir zur Reduzierung der Fehlbisse den flexibel einsetzbaren Wide Gap Offset-Haken.

2. Eine scharfe Hakenspitze – Der Fingernageltest

Die Schärfe der Hakenspitze ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, um die Fehlbisse zu reduzieren! Stumpfe oder gar verrostete Angelhaken sollten daher nachgeschliffen oder aussortiert und durch Neue ersetzt werden. Haken mit chemisch geschärfter Spitze lassen sich jedoch nicht so einfach nachschleifen. Um zu überprüfen, ob der Offset-Haken scharf genug ist, machst du den Fingernageltest: Den Offset-Haken mit der Hakespitze auf den Daumennagel „stellen“ und dann ganz leicht über den Nagel ziehen. Wichtig: Keinesfalls mit Druck in den Fingernagel stechen! Lässt sich der Haken ohne Widerstand über den Daumennagel ziehen, ist er stumpf. Bleibt er hängen, ist er scharf genug.

3. Größe und Härte der Gummiköder

Auch die Verwendung eines Wide Gap Offset-Haken schützt dich nicht vollständig vor Fehlbissen. Wichtig ist, dass Größe und Härtegrad zur Hakengröße und der Angeltechnik passen! Bei der Größe solltest du insbesondere darauf achten, dass von der Unterseite des montierten Gummiköders bis zum Hakenschenkel genügend Platz ist. Der Freiraum wird benötigt, damit sich der Köder beim Anschlag fei nach unten wegbewegen kann. Hier findest die eine Übersicht mit detailierten Angaben zur Größe und den passenden Gummiködern für unsere Offset-Haken. Je feiner deine Angeltechnik und je kleiner die Gummiköder, um so weicher sollte die Gummimischung sein. Ist der Gummiköder zu hart, muss der Anschlag wesentlich härter gesetzt werden, um die Hakenspitze freizugeben. Tipp: Viele Gummiköder, die speziell für die Verwendung am Offset-Haken konzipiert wurden, sind mit einem Schlitz an der Bauch oder / und Rückenpartie ausgestattet. Sollte die Fehlbissquote zu hoch sein, dann wechsle auf genau solche Modelle!

4. Gummiköder richtig am Offset-Haken montieren

Eine der am häufigsten gestellten Fragen ist die nach der richtigen Montage von Gummiködern am Offset-Haken. Um auch diese Fehlerquelle auszuschließen, seht ihr in dieser Videoanleitung sehr schön, wie es richtig gemacht wird. Alternativ zum Video findest du hier eine Anleitung zur Montage von Gummikrebsen am Offset-Haken.

Fehlbisse beim Angeln mit Offset-Haken

5. Der Anschlag

Bedingt durch die in der Rückenpartie versenkte Hakenspitze, ist der Anschlag beim Angeln mit Offset-Haken zwar notwendig, fällt aber im Vergleich zum normalen Jiggen bei weitem nicht so hart aus. Außer beim Zanderangeln. Im besten fall hakt sich der Fisch durch den ausreichend großen Abstand zwischen Schenkel und Köder selbst und du musst nur noch die Rutenspitze anheben und mit dem Drill beginnen. Ein weiterer Unterschied besteht in der Wartezeit zwischen Biss und Anschlag. Bei Jiggen wird i.d.R. sofort beherzt angeschlagen. Beim Angeln mit Offset-Haken sollte der Anschlag nicht sofort kommen. Lass dem Fisch einen Moment Zeit und schlag dann erst an.

6. Fehlbisse bei Offset-Haken am Drop-Shot Rig

An der Drop-Shot Montage kommen hauptsächlich sehr kleine Köder bis ca. 3 Inch zum Einsatz. Entsprechend der Ködergröße und der entkoppelten Köderpräsentation, empfehlen wir bei einer zur hohen Fehlbissquote den kompletten Austausch der Offset-Haken gegen klassische Einzelhaken! Der Einzelhaken ist wie gemacht für das Drop-Shot Rig. Hier zeigen wir euch, wie ihr eure Gummiköder richtig am Einzelhaken montiert.

7. Empfehlung: VanFook Worm 55 B

Falls ihr auf der Suche nach einem sehr scharfen und geometrisch perfekt ausgerichteten Wide Gap Offset-Haken seid, dann schaut euch unbedingt den japanischen Tournament Offset-Haken Haken der Firma VanFook an! Die genaue Modellbezeichnung lautet Worm 55B Flat und 35B Flat. Flat steht für ein seitlich abgeflachtes Profil. B für Black-Nickel. Der 55er Offsethaken kommt mit einer etwas dickeren Drahtstärke daher und ist in den Größen #2 bis #4/0 erhältlich. Das Modell mit Nummer 35 ist drünndrahtiger und speziell für ganz leichte Finesse Rigs ausgelegt und in den Größen #6 bis #2 lieferbar.

Tipp: Scharfer und leichter Offset-Haken

Und das war es auch schon mit unserer Themensammlung zur Reduzierung der Fehlbisse beim Angeln mit Offset-Haken. Wenn ihr weitere Fehlerquellen und Lösungsvorschläge dafür habt, dann postet sie per Kommentar unterhalb dieses Artikels. Wir wünschen euch viel Erfolg mit weniger Fehlbissen am Offset-Haken!