Im heutigen Beitrag widmen wir uns mal den nicht ganz so ernsten Themen. Neben Kuriositäten stelle ich auch ein paar Besonderheiten und Dinge vor, die nicht so recht in die nächsten Beiträge passen würden.
Aus Rücksicht auf die arbeitende Bevölkerung, welche sich unseren Blog auch während der Arbeitszeit anschaut, verzichten wir auf die Abbildung der Messehostessen. Die könnten in ihren kurzen Röcken (Geecrack!) und Lack- und Lederoutfits (ValleyHill!) den falschen Eindruck erwecken, wenn der Chef plötzlich hinter einem steht…wer allerdings nicht darauf verzichten kann, sollte unten seinen Kommentar hinterlassen. Vielleicht gibt es dann dazu nochmal einen separaten Beitrag mit Vorwarnung :)
Das Kuriositätenkabinett
Beginnen wir mir ein paar freakigen Ködern direkt von der Japan Fishing Show in Tokyo / Yokohama. Die Topwater-Brands aus Japan sind bekannt für Kuriositäten, aber bei den Quadratmeterpreisen für einen Messestand vor Ort kann man davon ausgehen, dass es tatsächlich ernst gemeint ist und sich die Köder gewinnbringend verkaufen lassen.
Auch bei Megabass zweifelt wohl keiner daran, dass der Gorilla alias „Gong“ sich verkaufen lässt. Die Verpackung lässt zwar erahnen, dass auch Deutschland als Zielmarkt für das limitierte „2016 Premium Package“ bedacht wurde, aber daran glaubt dann wohl doch eher niemand. Passend zum Gorilla bietet auch die neue Black Jungle Serie etwas ganz Besonderes: „The Dimension of the Huge Contact“ in Form der FZ-80XBJ. Wer die Tailwalk Fullrange mit 10 Oz noch als Zahnstocher benutzt, der braucht sie definitiv, die 30 Oz Rute! Umgerechnet 840 Gramm Wurfgewicht erfordert einige Vorbereitung im Fitnessstudio, damit die Köder auch mehr als 1/4 Stunde durch die Gegend fliegen können…apropos Köder: Passend dazu gibt es – jährlich grüßt das Murmeltier – einen neuen Prototypen von Deps in „groß“.
Weniger kurios, sondern besonders, sind die Autorutenhalter von Carmate, deren Qualität bereits beim Rutentransportkoffer überzeugt hat. Egal ob einteilige oder zweiteilige Ruten, an jedes Detail wurde gedacht und mit einem Klick sind die Ruten gelöst, ansonsten sicher verstaut. Einziger Haken ist hier die fehlende Kompatibilitätsliste mit deutschen Automodellen.
Als nächstes folgt der wohl langweiligste Stand aller Zeiten, der eher beschämend für die europäische Angelgeräteindustrie ist. Aufgrund von Partnerschaften mit dem japanischen Pendant und Ausrichter der Messe hat die European Fishing Tackle Trade Association (kurz EFTTA) eine eigene Präsentationsfläche erhalten und sieht es nicht einmal für nötig an, sich und/oder europäische Hersteller zu repräsentieren. Das zuständige Personal glänzte vorwiegend durch Abwesenheit und war ansonsten auch nur mit der eigenen Nahrungsaufnahme beschäftigt.
Wer meinen Bericht über die Osaka Fishing Show im ESOX gelesen hat, wird vielleicht auch einige Ausgaben später meinen Beitrag zum Thema „Gyotaku“ gesehen haben. Dort habe ich diese traditionelle japanische Kunst des „Fischestempelns“ vorgestellt, die noch aus Zeiten stammt, als Rawfinesse Scales und Handykameras nicht herangezogen werden konnten, um seinen eigenen Fang zu dokumentieren. Bei der damals vorgestellten Kunstform wurde die Farbe direkt auf die Fischhaut aufgetragen und dann ein Abdruck erstellt. Heute stelle ich eine Methode vor, bei der das spezielle Reispapier über den Fisch gelegt und dann in verschiedenen Farbschichten „abgetupft“ wird, bis die lebensgroße Darstellung fertig ist. Funktioniert übrigens auch mit Muscheln, falls mal jemand an einem stürmischen Sonntag nicht weiß, was er mit dem Nachwuchs basteln soll.
Wir enden dort, wo der Beitrag angefangen hat und wenden uns wieder den Topwaterködern zu. Ob Buzzbaits mit Propellern so groß wie bei einem Modellflugzeug, Hai-Imitationen, blechernen Gerippen oder einem Marienkäfer: Wer fängt, hat recht…