Wie bereits im ersten Artikel zur World Predator Classic 2015 angekündigt, möchte ich euch heute gerne das DEKA Tournament 485 Bassboat samt Ausbaupaket vorstellen. Nachdem ich mich entschieden hatte, mich meinen Angelverhältnissen und Ansprüchen entsprechend nach einem neuen Angelboot umzusehen, machte ich mich daran, eine Liste der Dinge und Eigenschaften zu definieren, welche mein neues Boot mitbringen sollte.
Im Fokus meiner Suche stand ein Aluminiumboot für zwei Personen mit bereits ausgebautem Castingdeck und einer maximalen Abmessung von 5 x 2 Metern. Die Ostsee und deren Lachse vor Augen bedeutete, das Boot Bedarf einer zwingenden CE-Zertifizierung der Klasse „C“. Weiterhin war Kippstabilität und Spurtreue bei schnell fließenden Flüssen weitere Grundvoraussetzungen. Dieses Gesamtpaket sollte von einer Person händelbar sein. Wünschenswerte Boni wären letztlich ein Livewell und Rutenfächer.
Wie ihr sicher erkannt habt, verfolgte ich mit der Suche nach einem klassischen Bassboot für zwei Personen ein bestimmtes Ziel. Mein / unser Ziel und Projekt war die Teilnahme an den in den Niederlanden angebotenen Wettbewerben wie NKS, NKS River oder gar die WPC. Dies bedeutete für mich, mit dem Boot mussten schnelle Spotwechsel problemlos durchführbar sein und – nach Ankunft am Spot – ein Angeln nach wenigen Handgriffen erfolgen können. Also machte ich mich zunächst im Internet auf die Suche. Doch ernüchterten mich schnell die Preise, so dass ich mich gezielt auf die Suche nach Alternativen zu den bis dato etablierten Booten begab. Aufgrund des überzeugendsten Argumentes „Preis–Leistungsverhältnis“, gepaart mit schickem Aussehen und Design, entschied ich mich klar für das DEKA Tournament 485 Bassboat!
Das Angelboot vereinte alles, was ich von meinem neuen Schiff verlangte und hielt noch einige sinnvolle und schöne Überraschungen für mich bereit. Hier erstmal die wichtigsten Daten und die Grundausstattung im Überblick:
– Länge von 4,85 m, bei einer Breite von 1,95 m
– Höhe des Bootes beträgt 0,65 m (Freibord von 0,50 m)
– Rumpfstärke 2,5 mm dickes Aluminium
– Wandstärke 2,0 mm dickes Aluminium
– Leergewicht 420 kg
– maximale Zuladung 575 kg
– maximal zugelassene Motorisierung 60 PS / 44 Kw
– CE-Zertifizierung der Klasse „C“
Kurzer Exkurs zum Thema „Klasse C“ und Beaufort: Die CE-Zertifizierung der Klasse „C“ sagt aus, dass das Boot für küstennahe Gewässer geeignet ist, bei einer maximalen Windstärke von 6 Beaufort und zwei Meter Wellenhöhe. Welche Bedingungen herrschen bei 6 Beaufort? Starker Wind. Grobe See. Dicke Äste bewegen sich bzw. ein hörbares Pfeifen an Drahtseilen und Telefonleitungen tritt auf. Auf dem Wasser befinden sich größere Wellen mit brechenden Köpfen und weiße Schaumflecken!
Um maximale Bewegungssicherheit zu gewährleisten, ist das Heck, sowie das Bugdeck, sehr großzügig ausgebaut. Zudem sind die Decks in verschieden großen Platten unterteilt, worunter sich unter anderem einige Staufächer und ein zweigeteiltes Livewell befinden. Werksseitig sind zwei Plug-In „Hi-Lo“ Bases von Springfield verbaut. Darüber hinaus wurde mittschiffs – somit für beide Personen leicht erreichbar – ein 2 x 3 Rutenfach für Ruten bis zu einer Länge von max. 2,4 Metern eingelassen.
Natürlich sind alle Staufächer verschließbar und geben keine Geräusche beim Betreten oder voller Fahrt von sich. Vier mitgeführte Ködertaschen finden spielend Platz in den Staufächern. An dieser Stelle möchte ich nochmals auf das Foto verweisen, auf dem man den sauber verlegten, hochwertigen und wasserfesten Teppich erkennen kann. Ein Hingucker ist, meines Erachtens, das sehr futuristisch wirkende Cockpit, das mit 12 Volt Steckdose, Temperaturanzeige der Außenluft sowie des Wassers im Livewell, Schalter für Beleuchtung, Pumpen und Livewell ausgestattet ist. Die Benzinstandsanzeige wurde ebenfalls mitgeliefert und kann optional eingebaut werden.
Bestückt ist das Boot weiterhin mit zwei qualitativ hochwertigen und zudem bequemen mit Griffen versehenen Sitzen. Sitze und Cockpit sind so aufeinander abgestimmt, dass längere Überfahrten ermüdungsfrei zu bewältigen sind. Entsprechend einer max. Motorisierung von 60 PS ist natürlich der Heckspiegel ausgelegt. Ein besonderes Highlight bietet Fabian denen an, die Ihr Boot gerne farbig lackiert ausgeliefert bekommen möchten.
Kaum war die Bestellung des Bootes an Fabian raus, begann ich mir erste Gedanken zu machen, welche weiteren Wünsche und Anforderungen ich hätte. Machte ich mir noch eingangs Gedanken darüber, was mein Boot alles können bzw. mitbringen sollte, ging es jetzt ans Eingemachte. Hilfreich waren da die Erkenntnisse und Rückschlüsse, die ich von meinem vorherigen Boot gezogen hatte. So fanden sich auf meinem Einkaufs- bzw. Wunschzettel nachfolgende Artikel wieder:
Außenborder
Nach intensiver Beratung, entschied ich mich hier für ein gesamt Paket von Mercury:
– Mercury 60 HP Langschaft mit Power Trimm
– elektronische Trolling–Steuerung von Mercury
– Batterie–Ladesystem von Mercury
– 80 Ah, 12 Volt Verbraucherbatterie
– 2 x 25 Liter Benzintanks
Hier zeigt sich, ich wollte die maximale Motorisierung für mein Boot. Schließlich wollte ich – wenn nötig – schnellstmöglich beim Vertikalangeln einen Spotwechsel vornehmen können. Zudem wollte ich genug Reserven für die doch recht schnell fließende Oder. Ebenso wichtig war mir bei dem Motor natürlich die Trolling-Funktion, die ich insbesondere beim Schleppen im Winter anwende. Obwohl ich ja vielen Techniken wie Jerken, Jiggen, Twitchen aber auch Schleppen nachgehe, ist das Vertikalangeln doch meine große Leidenschaft und das heißt: maximale Bequemlichkeit, Sichtweise und elektrische Motorisierung.
Elektrischer Bug-Motor und Powerbank
Fuhr ich noch zuletzt einen 55 lbs MinnKota Frontmotor mit 12 Volt, sollte er diesmal eine Nummer stärker sein:
– MinnKota Terrova 80 lbs mit 24 Volt, US / I-Pilot
– 1x Minn Kota On-Board Ladegerät MK 220
– 2 x 180 Ah 12 Volt AGM Batterien, die nur für den Terrova gedacht sind (in Reihe geschaltet ergeben das 24 V)
Hatte ich noch auf meinem alten Boot starre Sitzaufnahmen, mussten es diesmal unbedingt stufenlos einstellbare sein. Somit stand fest, es sollten nachfolgende Artikel zum Einsatz kommen:
– 1 x Springfield Air Ride Pedestal Stand Up Plug-In
– 1 x Springfield Hi-Lo Set 12“ Plug-In
– 2 x Springfield Premier Set
Echolote
Seit geraumer Zeit verwendete ich schon auf meinem vorherigen Boot nachfolgende Echolote, die ich nun auch auf dem neuen verbauen wollte.
– 1 x Lowrance HDS 8m GPS Plotter mit Lowrance LSS-2 Structure Scan System
– 1 x Lowrance HDS-5 mit einem 80/200 Geber
– 2 x RAM MB-8 Gerätehalterungen
Dinge, die die Welt angenehmer gestalten
Auch hier kamen mir meine zuvor gesammelten Erfahrungen zugute und so bestellte ich:
– 4 x Scotty Gear-Head Mount Extender 429 (Verlängerung)
– 4 x Scotty Rutenhalter Baitcaster 280
– 2 x Scotty Bait Board 455 (Tisch)
– 14 x Scotty Mounting Bracket 241 (Grundkonsole)
– 4 x Scotty Fender Ring 327
– sowie einen Tempress 3er Rutenhalter
Trailer – Brenderup 8118b
Wie Ihr nun den Bildern entnehmen konntet, hatte ich nun mein Traumboot das DEKA Tournament 485 Bassboat nach meinen Vorstellungen fertig gestellt. Nun stand es voll aufgerüstet auf dem dazugehörigen Bootstrailer, einem Brenderup 8118b (ebenfalls von Fabian), zur ersten Wässerung bereit. Um auch noch den richtigen Propeller für den Motor zu finden, war bei der Erstwässerung und Ausfahrt mein Motorenspezialist mit an Bord. Mitgebracht hatte er verschiedene Propeller mit den unterschiedlichsten Steigungen, die auch großenteils zur Anwendung kamen.
– hohe Endgeschwindigkeit
– und in Trolling Funktion sehr langsam
Zu meiner großen Freude fuhren wir zunächst einen schnellen Propeller, wonach wir innerhalb kürzester Zeit 64 km/h auf dem Instrument hatten. Nur war ich im unteren Drehzahlbereich viel zu schnell und das trotz Trolling-Funktion. Schnell wurden die Propeller durchgewechselt und tatsächlich ein Allround-Propeller, mit dem ich mich schnell anfreunden konnte, gefunden. Immerhin schaffe ich heute noch mit meinem voll beladenen Boot gute 52 km/h und im unteren Drehzahlbereich läuft es perfekt. Eine zuvor nicht gekannte Annehmlichkeit durfte ich auch schnell kennen und schätzen lernen: Bei ruppigem Wind und den daraus resultierenden Wellen, befüllt man kurzerhand den Livewell. Aufgrund der Schwerpunktverlagerung fährt man anschließend weitestgehend trocken durch die Wellen.
So – ich hoffe, ich konnte Euch mein DEKA Bassboat etwas näher bringen. Scheut Euch nicht, offene Fragen im Blog zu stellen. Gerne antworte ich Euch. Abschließend bin ich mal gespannt, was mein Bootspartner Detlef in wenigen Tagen am Haringvliet in den Niederlanden sagen und berichten wird.
Stefan & Detlef