Spinnruten für Meerforelle – Setups und der Einsatz am Wasser

Im ersten Teil der Artikelserie Leidenschaft Meerforelle habe ich euch etwas zu den Jahreszeiten, Hot Spots und dem Umgang mit Meerforellen am Wasser erzählt. In diesem zweiten Teile steige ich etwas tiefer in einen ganz besonders wichtigen Teilbereich rund um die richtige Ausrüstung zum Meerforellenangeln ein. Konkret geht es dabei um eine der am häufigsten gestellten Fragen: „Welche Spinnrute eignet sich am besten für das Angeln auf Meerforelle?“. Dass diese Frage nicht ohne weiteres zu beantworten ist, liegt ganz einfach daran, dass jeder Angler unterschiedliche Vorlieben in Bezug auf die „perfekte“ Rute hat. Ich persönlich fische zum Beispiel gleich drei Spinnruten auf Meerforelle, von denen jede für einen ganz speziellen Fall beim Seatrout-Fischen gedacht ist. Welche Ruten das sind und welche Rute-Rolle-Schnur-Kombinationen ich verwende, erfahrt ihr hier und jetzt in meinem Praxistipp für die „perfekte“ Rute zum Meerforellenangeln. Ganz subjektiv und etwas anders als sonst üblich – aber hoffentlich trotzdem hilfreich.

Angelausrüstung – Rute, Rolle & Schnur

Von mir selbst sage ich, dass ich wahrscheinlich kein typischer Meerforellenangler bin. Denn in den „Fachkreisen“ des Meerforellenangelns heißt es: Lange Ruten mit relativ hohen Wurfgewichten! Dieses Bild bestätigt sich fast jedes Mal, wenn ich an den Stränden auf andere Gleichgesinnte treffe. Also muss da ja irgendwas dran sein, an dieser allgemeingeltenden Regel. Aber warum mache ich es denn anders? Meine längste Rute zum Meerforellenangeln ist 2,51 m lang und hat ein Wurfgewicht bis 1 Unze. Meiner Meinung nach reicht das. Ich bin halt keiner, der den ganzen Tag den 30 Gramm Köder mit voller Wucht in Richtung Horizont ballert. Ich bin da deutlich leichter aufgestellt. Kann ich aber auch, weil mein gesamtes Setup auf leichtere Ködergewichte abgestimmt ist, sodass ich mit leichteren Ködern ähnliche Wurfweiten erreiche. Dass sich eine viel leichtere Kombo viel länger ermüdungsfrei fischen lässt, erklärt sich nebenbei von selbst, oder?

Lange und leichte Meerforellenrute für weite 
Würfe

Twitchrute

Mein Setup variiert je nach Jahreszeit und Wetterlage. Vorab eine kleine Vorstellung meiner Ruten: Twitchrute: ValleyHill Blackscale XP BKS-604MX. Sie hat eine Länge von 1,93 m und ein Wurfgewicht bis 14 Gramm, fällt aber etwas schwerer aus. Ideal, um Wobbler bis 11 cm zu feuern. Als Rolle kommt eine 2500er Größe zum Einsatz. Diese passt zur Rute und ermöglicht ein gutes Handling. Als Schnur wird eine rund geflochtene PeeWee Schnur mit Stärke #0.8 (10 lbs) verwendet. All diese Komponenten ermöglichen gute Wurfweiten und maximalen Spaß beim Angeln – Twitchen auf Mefos bockt nämlich richtig!

Allroundrute

Die Allrounderrute: Tailwalk Salty Shape „Boat Game“ S75M. Wenn ich mich nicht entscheiden kann, ob getwitcht oder geblinkert werden soll, dann nehme ich eine Rute mit 2,25 m Länge und einem Wurfgewicht bis 28 Gramm und parabolischer Aktion. Hiermit kann ich noch gut twitchen und die Blinker lassen sich ebenfalls gut katapultieren. Als Rollengröße verwende ich je nach Laune eine 2500er oder 4000er, aber meist die 4000er, da das subjektive Gewicht der Combo dann leichter ist. Die Schnurstärke bleibt bei PE 0.8 (10 Pfund).

Weitwurfrute

Mein Weitenjäger: ValleyHill Cyphlist HRX CPXS-83MH. Die Rute ist 2,51 Meter lang und hat ein Wurfgewicht bis 28 Gramm. Wichtig bei dieser Rute ist, dass sie eine schnelle Aktion hat. Wabbelstöcke mag ich persönlich nicht. Für diejenigen, die jetzt Angst haben, dass eine Rute mit schneller Aktion auch zu hart ist: Ja, dem stimme ich zu – aber erst bei höheren Wurfgewichten. Bei meiner Combo passt das Zusammenspiel aus Länge und Wurfgewicht zum Meerforellenangeln. Als Rollengröße favorisiere ich die 4000er Größe. Sie bietet ein gutes Gegengewicht, sodass die Rute gut ausbalanciert ist und ermöglicht gleichzeitig große Wurfweiten. Die Schnurstärke variiert je nach Einsatzgebiet zwischen PE 0.8 und 1.2 (10 – 14 Pfund).

Worauf Du sonst noch achten solltest

In allen Fällen muss man bei der Wahl der Rute darauf achten, dass sie nicht zu hart ist. Das Spitzenteil muss die Kopfschläge und Sprünge gut abpuffern können, ansonsten hagelt es Aussteiger. Als Bindeglied zwischen geflochtener Schnur und Köder kommt ein Stück hartes Fluorocarbon in den Stärken von 0.30 mm bis 0.35 mm zum Einsatz, empfehlen kann ich das Bawo Premium Pro Type. Zum Einen dient es als Abriebschutz bei Muschel- oder Steinkontakt und zum Anderen kann es der Fisch nur schwer sehen. Kleiner Tipp am Rande: Macht das FC-Vorfach nicht zu lang. Also maximal so lang, dass es beim kräftigen Auswerfen nicht in die Ringe kommt. Ansonsten wird es teuer und eure Köder fliegen verdammt weit. Zu weit. – Ich spreche da aus Erfahrung. Ebenfalls noch ein kleiner Tipp: Knotet den Köder mit einem Non-Slip-Knoten fest und nutzt keinen Karabiner. Ihr wechselt automatisch weniger den Köder und kommt nicht so schnell ins Grübeln! Resultat ist ein effizienteres Fischen.

Modell Länge Gewicht Teilung Wurfgewicht Taper Marke
Blackscale XP BKS-604MX 1.93m 114g 1 1.8-14g Valley Hill
Salty Shape Boat Game S75M 2.25m 123g 1+1 7-28g Tailwalk
Cyphlist HRX CPXS-83MH 2.52m 180g 2 7-28g Valley Hill
 

Spinnfischen auf Meerforelle – Meine Ruten im Einsatz

Fangen wir wieder mit dem Frühjahr an. Hier fische ich sehr gern kurze Ruten zwischen 1,80 m und 2,30 m. Grund dafür sind die Köder, die ich in dieser Jahreszeit sehr gern verwende – Wobbler! Wie bereits beschrieben, erwärmt sich das Wasser im Frühjahr in den Uferregionen am schnellsten. Somit ist hier das Gebiet, wo unsere Köder angeboten werden müssen. Hier muss ich keine Gewaltwürfe in Richtung Horizont machen, um möglichst tiefes Wasser zu erreichen. Oft spielt sich die Räuberei der Meerforellen schon auf den ersten Metern ab. Ich wate gar nicht erst ins Wasser, sondern mache die ersten Würfe vom Strand aus. Meine verwendeten Wobbler haben allesamt Weitwurfsysteme eingebaut. Zipbaits-Wobbler z.B. glänzen durch ihr Mag-Drive System mit hervorragenden Flugeigenschaften und -weiten. Die Wobbler werden danach, wie man es vom Barsch- oder Hechtangeln kennt, ganz normal getwitcht. Schon oft durfte ich beobachten, wie Forellen 10 m zurückgelegt haben, um dem Köder vor meinen Füßen zu attackieren. Und dies ist auch einer der großen Vorteile von leicht auftreibenden oder schwebenden Wobblern. Neben einem sehr realistischen Lauf kann man sie nach Belieben stehen lassen und Pausen machen. Sehr oft kommt es genau dann zur Attacke.

Ein Blinker ermöglicht einem dies nur bedingt. Er sinkt sehr schnell zu Boden – manchmal reicht diese eine Sekunde, manchmal dürften es aber auch 2-3 Sekunden mehr sein. Auf Wurfweiten kommt es im Frühjahr nur bedingt an, da wir uns selbst ständig in der heißen Zone befinden. Natürlich kommt auch bei mir dann immer mal der Metallköder zum Einsatz, dann aber unter der Prämisse, dass er mit Highspeed geführt wird. Oft bringt das die sonst ausbleibenden Bisse und per Wobbler war man einfach zu langsam unterwegs. Allgemein gilt auch beim Twitchen im Frühjahr: Sind die Forellen auf Hochtouren, so kann man gar nicht schnell genug führen – dies fordert Überwindung, doch bringt es sehr oft mehr Fisch.

Spinnruten für Meerforellen

Im Sommer habe ich noch nicht viel auf Meerforellen gefischt. Dort stecke ich auch noch mitten in der Pionierarbeit. Ich verspreche mir aber sehr viel von kleinen Pencilbaits bis 7cm, die am Abend oder in der Nacht an der Oberfläche geführt werden und somit eine schöne Silhouette gegen den Nachthimmel bilden. Wenn es dann scheppert, dann ist der Puls aber sowas von auf 180. Die heißen Zeiten sind jeweils die Morgen- und Abendstunden sowie die Nacht. Mit Beginn der Dämmerung, darf der Köder auch langsamer geführt werden. Dies ermöglicht den Meerforellen ein leichteres Orten des Köders.

Den Herbst beginne ich erneut mit Twitchbaits. Doch je mehr der Herbst fortschreitet, desto mehr kommt das Blech in den Karabiner. Die Gründe hierfür könntet ihr euch evtl. auch schon selbst ableiten. Es sind immer weniger Fische an der Küste, weil sie teilweise in tiefere Bereiche ziehen oder in die Flussläufe aufsteigen, um dort zu laichen. Die kälteren Monate über fische ich meine längste Rute mit 2,51 m. Hier setze ich aber auch auf andere Köder als in den sonstigen Jahreszeiten. Der Jig Minnow und Blinker zwischen 15 und 28 Gramm lassen sich sehr gut mit der Rute auf Weite bringen. Ein weiterer Punkt für das Fischen mit Metallködern zu der kalten Jahreszeit ist neben der Wurfweite die Tatsache, dass es oft sehr kalt zu der Zeit ist und einem die Handgelenke und Hände „versteifen“. Twitchen fördert diesen Prozess nur noch und das einfache Leiern der Jigs lässt einen länger durchhalten, als das ständige Schmeißen und Twitchen. Mein Eindruck ist zudem, dass getwitchte Wobbler im Winter zu agil für die Meerforellen laufen. Oft habe ich versucht, Nachläufer die den Blinker verfolgt haben mit einem Wobbler zu bekommen. Geklappt hat es bis jetzt nicht. Der erneute Wechsel auf einen Blinker oder Jig Minnow brachte aber oft den Fisch, den ich zuvor noch als Nachläufer hatte (…)

Ich hoffe ihr konntet ein paar interessante Einblicke rund um das Spinnfischen auf Meerforelle mit einem etwas anderen Setup aus Rute, Rolle und Schnur gewinnen. Im dritten Teil kümmere ich mich um die von mir verwendeten Meerforellenwobbler und einen ganz konkreten Ködertipp. Den Link findet ihr bei Veröffentlichen des Artikels an dieser Stelle. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß und falls ihr Fragen zu einer für euch passenden Meerforellenrute habt, könnt ihr diese gerne per Kommentarfunktion unterhalb des Beitrags stellen.

Leidenschaft Meerforelle – Angeln auf Meerforelle mit Guido Hill

Von außen betrachtet würde ich auch sagen, dass man beim Angeln auf Meerforelle irre sein muss. Ich meine, wer steht schon freiwillig bei einer Eiseskälte und kaltem Wasser den ganzen Tag bis zum Bauchnabel im Wasser, guckt ins Nichts und wartet stundenlang auf den Biss? – Ich! Und ein ganzer Haufen anderer Irrer, die der Leidenschaft Meerforelle erlegen sind. Also irgendwas muss ja dran sein – am Meerforellenangeln. Für mich sind die Punkte, die mich als „irre“ darstellen, genau diejenigen, welche diese Angelei ausmachen. Man steht da irgendwo im Nirgendwo an der Küste, sieht mit Glück in der Ferne mal ein Schiff vorbeifahren und wirft die Meerforellenköder immer und immer wieder ins Blaue. Oftmals gibt es keinen klar erkennbaren Hotspot – jedenfalls sieht man z.B. keinen überhängenden Baum am Gewässerrand. Aber unter Wasser sieht das Ganze schon wieder anders aus. Lässt man sich auf das Meerforellenangeln ein, so merkt man schnell: Verdammt – hier ist ja richtig Leben in der Bude! Aber erstmal ganz von Anfang an – damit Ihr genauso süchtig werdet wie ich!

Jahreszeiten & Hot Spots

Also die beste Stelle zum Meerforellenangeln, die ich kenne, und wo man immer eine Dicke fängt, ist…Nicht zu Hause! Nein, Spaß bei Seite. Ich werde hier keine GPS-Koordinaten nennen und den Unmut meiner Mitangler auf mich ziehen. Dennoch werde ich euch von meinen Erfahrungen bezüglich der besten Jahreszeiten, Temperaturen, Windverhältnisse und die Spotsuche erzählen, damit ihr selbst zum Fisch findet.

Frühjahr

Klassischerweise wird gesagt, dass das Frühjahr die Zeit der Meerforellenangler ist. Ja, das stimmt auch. Nur bleiben da noch drei weitere Jahreszeiten, die man nicht vernachlässigen sollte. Der Reihenfolge nach fangen wir aber im Frühjahr an. Das Frühjahr ist schon eine sehr gute Zeit zum Meerforellenangeln. Das Wasser erwärmt sich und nach langer Zeit beginnt die Uferzone wieder zu leben. Blasentang und Seegraswiesen wachsen schnell und bieten der Beute der Meerforellen Schutz und Nahrung. Besonders die ersten richtig warmen Tage gelten als besonders fängig unter den Meerforellenanglern. Vorrangig wird in flachen Bereichen, am besten noch leicht windstill und mit dunklem Boden gefischt. Warum? Weil sich das Wasser in diesen Bereichen besonders schnell erwärmt und somit ein Magnet für Kleingetier und deren Räuber ist. Je fortgeschrittener die wärmere Jahreszeit ist, desto schwerer wird auch wieder der Fang unseres Silbers.

Sommer

Im Sommer ist es allerdings immer noch möglich. Tagsüber muss man sich durch Hornhechte angeln, um Meerforellen zu finden. Aber ob das wirklich ein „Durchangeln“ ist, muss jeder selbst wissen. Mir bringt auch diese Angelei sehr viel Spaß und Hornhechte sind keine schlechten Gegner. Wer den „Alulatten“ aus dem Weg gehen möchte, der verlagert seine Angelei in die Abendstunden, die Nacht oder in die frühen Morgenstunden. Vielen Meerforellen ist die Uferregion dann zu warm und sie stehen weiter draußen auf der Ostsee oder in tieferem Wasser. Daher ist es ratsam, tiefere Gebiete aufzusuchen. Denn dort kommen immer wieder Forellen „unter Land“.

Herbst

Ist der Sommer in seinen letzten Zügen und der Herbst steht vor der Tür, so verschwinden langsam die Hornhechte und mehr und mehr Forellen kommen wieder in die Bereiche der Spinnangler. Bei Wassertemperaturen unterhalb von 8 Grad kann man schon wieder richtig gute Stunden am Wasser erleben. Die Forellen sind bei Temperaturen bis 5 Grad richtig auf Hochtouren und da dies nicht nur im Frühjahr, sondern auch im Herbst der Fall ist, eignet sich diese Zeit hervorragend zum Angeln auf Meerforellen.

Wassertemperatur & Wind

Doch sinkt die Wassertemperatur unter 4 Grad, so wird es spürbar schwerer, das Objekt der Begierde ans Band zu bekommen. Die Forellen suchen wieder tieferes Wasser auf und folgen hierbei ihrem Futter. Auch hier gilt wieder: Tieferes Wasser suchen, da dort die Forellen dichter unter Land kommen. Ob im Winter nun ablandiger oder auflandiger Wind besser ist, darüber streiten sich die Geister. Ich selbst bin mir da auch noch unschlüssig. Für mich ist es wichtig, dass Bewegung im Wasser ist, daher ziehe ich auch im Winter eine leichte Welle dem Ententeich vor. Aber wichtiger ist es, dass Stellen gefunden werden, die wärmer sind als andere!

Süßwassereinläufe sind auch immer gut, nur achtet hier auf Schongebiete und seid euch bewusst, dass dort Aufsteiger und Absteiger ihr Unwesen treiben können, welche sehr schonend behandelt und natürlich zurückgesetzt werden sollen! Oft sind auch weiter draußen liegende Krautbänke der Schlüssel zum Erfolg. Ähnlich wie bei den Räubern im Süßwasser, wo es heißt: “Im Winter alles eine Etage tiefer!”, gilt hier: Alles weiter draußen. Und in keiner Jahreszeit heißt es wohl so viel Durchhaltevermögen zu beweisen, wie im Winter. Doch uns alle spornt im Winter eins an – die Chance auf einen großen Überspringer.

Meerforellenangeln an der Ostseeküste

Schonzeiten

Vorab sei gesagt: Die Meerforellenbestände an der Ostseeküste sind momentan wohl sehr gut. Dies haben wir zum großen Teil unseren dänischen Gleichgesinnten zu verdanken, da diese seit Jahren umfangreiche Besatzmaßnahmen durchführen. Erfreulich ist, dass sich dahingehend auch in Deutschland etwas bewegt hat. Damit dies so bleibt, beachtet bitte Schonzeiten, Schonbezirke, Mindestmaße und das allgemeine Handling!

Zu den Schonzeiten sei gesagt, dass es in Schleswig-Holstein keine richtige Schonzeit gibt. Der Fisch darf das ganze Jahr über beangelt werden, aber trotzdem darf nicht jeder maßige Fisch auch mitgenommen werden. Braune Fische müssen zurückgesetzt werden. Doch wann ist ein Fisch überhaupt braun? Manchmal ist der Fall ganz klar und man hält einen richtig braunen Fisch in der Hand. Zurück ins Wasser damit! Teilweise sind Fische aber auch nur leicht angebräunt und man weiß nicht wirklich, ob man den Fisch mitnehmen darf oder eben nicht. Ein unterstützendes Indiz dafür, dass der Fisch wirklich blank ist, sind die leicht abfallenden Schuppen. Fallen diese nicht leicht ab, so lasst den Fisch bitte umgehend frei – er wird es euch danken und das Gefühl ist immer wieder schön, einen Fisch in sein Element abtauchen zu sehen. Das Schonmaß liegt bei 40 cm. Aber auch hier bitte ich euch: An einer 40 cm-Forelle ist nicht wirklich viel dran, sie konnte wahrscheinlich noch nicht einmal ablaichen. Also setzt euer persönliches Schonmaß, je nach Kondition des Fisches, auf wenigstens 45-50 cm.

In Mecklenburg-Vorpommern wird der strittigen Frage, ob ein Fisch braun ist oder nicht, mit Schonzeiten entgegen gewirkt. Diese gilt aktuell vom 15.09. bis zum 14.12. In dieser Zeit darf gar nicht auf Meerforellen gefischt werden. Doch auch hier bitte ich euch, wenn noch nach der Schonzeit braune oder strittige Fische gefangen werden, diese zurück zu setzen. Das Schonmaß in Meck-Pom liegt bei 45 cm und darf persönlich auch gerne höher angesetzt werden.

Handling

Zum Handling der Fische lässt sich sagen, dass Meerforellen zu den Salmoniden gehören und demnach sehr empfindlich sind. Untermaßige Fische hakt man am besten noch im Wasser ab und befördert diese gar nicht erst in den Kescher. Muss man die Fische doch landen, um sie vom Köder zu befreien, so empfiehlt sich ein gummierter Kescher, der etwas härtere Maschen hat, damit sich die Forelle nicht in den Kescher einwickelt und das Schuppenkleid sowie die Schleimhaut nicht unnötig stark beschädigt werden. Um die Fische auch beim Biss möglichst wenig zu verletzen, ist es insbesondere während der kritischen Zeit, in der immer mit braunen Fischen gerechnet werden muss, ratsam, mit Einzelhaken zu fischen. Ist diese Zeit vorbei oder das Risiko kalkulierbar, nutze auch ich meistens Drillinge, um möglichst viele Bisse verwerten zu können.

Es soll ja auch Leute geben, die große und/oder blanke Fische mangels persönlicher Verwertbarkeit wieder zurücksetzen – ein Erinnerungsfoto soll es aber trotzdem geben. Um die Fische nach dem schnellen Foto gesund und munter zurücksetzen zu können, gibt es hier ein paar Tricks. Oftmals befinden sich im Strandbereich Abschnitte mit Blasentang. Hier lege ich meinen Kescher samt Forelle ab. Die Forelle liegt dann auf nassem Blasentang, der zugleich auch noch eine Polsterung bietet. Beim Halten des Fisches bitte KEINEN Kiemengriff machen, sondern wie beim Karpfenangeln den Fisch unter den Brustflossen stützen und entweder an der Afterflosse halten oder mit einem Schwanzwurzelgriff fixieren. Sollte der Fisch beim Fotografieren kurz zappeln, so reißt man ihm keine Kiemen auf und falls er im worst-case sogar herunterfallen sollte, dann auf weichen und nassen Blasentang und nicht auf Steine oder in den Sand. Allgemein gilt, dass Salmoniden sehr empfindlich sind. Daher ist sowieso immer oberste Vorsicht geboten. Das fängt damit an, dass die Hände vor dem Anfassen nass gemacht werden und endet damit, dass die Forelle (sofern sie überhaupt zurückgesetzt wird) schonend ins Wasser gesetzt wird und nicht meterweit über Steine und Blasentang geworfen wird – leider alles schon gesehen (…)

Meerforellen beim zurücksetzen schonend behandeln

Im zweiten Teil der Artikelserie „Leidenschaft Meerforelle“ werde ich euch meine favorisierten Angelruten und die vollständigen Setups bestehend aus Rute, Rolle und Schnur vorstellen. Neben den technischen Details findet ihr dort zusätzlich Informationen zu deren Einsatz am Wasser und den jeweiligen Vorteilen. Der Link wird bei Veröffentlichung hier eingepflegt. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß am Wasser. Falls ihr Fragen habt, könnt ihr diese gerne per Kommentarfunktion unterhalb des Beitrags stellen.

Barschangeln mit Gummikrebsen incl. Kajak & Belly Boat Special

Im Rahmen unserer Artikelserie Angeln mit Krebsimitaten werde ich – Sebastian – heute ein wenig tiefer in die Thematik Barschangeln mit Gummikrebsen einsteigen. Der Barsch ist für mich einer der schönsten und interessantesten heimischen Raubfische. Er ist nicht nur neugierig, sondern auch schlau wie ein Fuchs. Er ermöglicht uns nicht zuletzt deshalb, ihn mit einer Vielzahl von Kunstködern und diversen Techniken das ganze Jahr über zu befischen. Barsche fressen so gut wie alles, was unter Wasser kreucht und fleucht. So darf man sich beim gezielten Barschangeln keinesfalls nur auf Shads versteifen, welche im Freiwasser zweifelsohne einen hohen Stellenwert haben. Nahe am Grund, bevorzuge ich meist Worms oder Creaturebaits bzw. Gummikrebse. Wieso und warum ich beim Barschangeln auf Gummikrebse setze, dass möchte ich euch in den folgenden Zeilen etwas näher bringen und gleichzeitig auf ein paar Besonderheiten beim Angeln vom Belly Boat und dem Kajak eingehen.

Hart am Grund mit dem Texas Rig

Würmer, Krebse und andere “fressbare” Barschbeute lebt die meiste Zeit des Jahres am Gewässergrund, und genau dort hält unser Zielfisch auch Ausschau. Natürlich gibt es in Abhängigkeit von der Jahreszeit mal mehr und mal weniger Aktion am Boden, wodurch sich für uns aber eigentlich nur die Tiefe der zu beangelnden Hot Spots ändert. Unterm Strich ist am Gewässergrund eigentlich immer etwas los. Also sind unsere Gummikrebse genau dort niemals unbeobachtet! Die meiste Zeit nutze ich für diese Art der grundnahen Barschangelei das Texas Rig. Das klassische Texas Rig besteht aus einem patronenförmigen Bullet Weight, einer Perle und einem Offsethaken. Der Vorteil bei diesem Finesse-Rig besteht darin, dass es konstruktionsbedingt hänger- und krautfrei genau dort gefischt werden kann, wo sich die Barsche hauptsächlich aufhalten – grundnahe Bereiche mit viel Struktur.

Das Bullet Weight sollte nach Möglichkeit aus Tungsten sein. Das ist zum einen weniger umweltschädlich als Blei und bei gleichem Gewicht wesentlich kleiner und somit unauffälliger. Im Vergleich zu einem nomalen Blei-Bullet sind Gewichte aus Tungsten ca. 30% kleiner. Um die Bullet Weights noch ein Stückchen unauffälliger zu präsentieren, setze ich häufig lackierte / beschichtete Gewichte ein, z.B. die schwarzen Tungsten Bullets von DEKA Angelkataloge. Mit der Perle kann man für gewöhnlich etwas spielen und somit wunderbar auf die Tagesform der Barsche reagieren. Glasperlen oder Sounds Beads machen das Texas-Rig eher laut. Plastik oder Gummiperlen leiser. Zum Schluss noch einen möglichst leichten und scharfen Offsethaken montieren und fertig!

Tackle-Tipp: DEKA Bullet Lock!

Ebenso, wenn auch weitaus seltener, setze ich das Carolina Rig beim Barschangeln mit Gummikrebsen ein. Mit dem DEKA Bullet Lock könnt ihr das Texas Rig super schnell und ohne viel Aufwand zu einem Carolina Rig umbauen. In Kombination mit den DEKA Perlen klappt das wunderbar und ich bin auf meinem Kajak schön flexibel. Damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie winzig klein und trotzdem nützlich das Terminal Tackle ist, habe ich ein paar Bilder meiner montierten Bullet Locks geschossen. Im ersten Bild findet ihr außerdem Informationen zur passenden Schnurstärke, der in Größe M und L erhältlichen Bullet Locks.

  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 1
  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 2
  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 3
  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 4
  • Anleitung DEKA Bullet Lock - Schritt 5

Hot Spots für Gummikrebse

Genug der Technik. Zurück zum Fisch! Da muss der Köder schließlich hin, denn es bringt nichts, wenn unsere Gummikrebse Rückwärtssaltos mit „explodierenden“ Scheren machen und kein potentieller Fressfeind in der Nähe ist. Ich suche beim Barschangeln immer erst Struktur. Das heißt Kanten, Sandbänke, Barschberge, Steine, Äste, Bäume und „Heavy Cover Krautfelder“. Steinschüttungen, Äste und Krautfelder bieten aber auch der Beute viel Deckung und ein gemütliches Zuhause. Da sich Kleintiere wie Krebse & Co. gerne an, oder noch besser unter den Steinen und Ästen verstecken, muss unser Gummiköder so nah wie möglich an diese Hot-Spots heran transportiert werden. Hier kommt nun der große Vorteil des vorher schon beschriebenen Texas Rig zum Tragen. Denn ich kann damit hängerfrei und punktgenau über einen großen Stein hinweg fischen und somit den Gummikrebs genau in das Wohn- oder Esszimmer der Barsche bringen.

Köderführung in Zeitlupe

Sobald der Gummikrebs am Gewässergrund angekommen ist, ziehe ich die Montage meist extrem langsam über den Grund. Warum diese Art der Köderführung bei Gummikrebsen so effektiv ist, findet ihr im Leitartikel (…) Am einfachsten funktioniert die Köderführung in Zeitlupe über die Rute. Einfach die Rutenspitze um 30 cm versetzen und dann, während man wieder in die Ausgangsposition wandert, mit der Rolle den Schnurbogen einleiern. Wenn man mit dieser langsamen Technik erst mal Erfolg hatte und vertrauen gefasst hat, geht es über ¼ – ½ Drehungen mit der Rolle noch etwas leichter. In den Pausen kann man etwas variieren und spielen. An manchen Tagen ist „schnell und laut“ der Trumpf, an anderen langsam und mit Pausen von 3 bis 5 Sekunden. Vor allem in der heißen Zone, direkt an einem Hinderniss, darf der Köder möglichst lange verweilen.

Tipp: Wenn ihr einen Stein oder Ast überwerft, kommt ihr irgendwann an den Punkt, an dem ihr das Rig steil vom Grund hochkurbeln müsst, um über das Hindernis zu kommen. Wenn man zu diesem Zeitpunkt Schnur gibt, bis der Köder wieder auf dem Grund angekommen ist, könnt ihr den Gummikrebs mit leichten Zupfern über die Rutenspitze auf der Stelle animieren – Quasi vertikal am Hinderniss. Aber Achtung: Ein ausreichend langes Fluorocarbon-Vorfach zum Schutz der Schnur sollte vorhanden sein. Ansonsten droht Abriss mit Totalverlust der Montage!

Großflächige Areale mit dem Carolina Rig absuchen!

An Kanten, Barschbergen oder Sandbänken muss man den Barsch oft erst etwas großflächiger suchen. Das kann entweder mit dem Texas Rig gemacht werden oder man greift auf das Carolina Rig zurück. Das C-Rig spielt seine großen Stärken hauptsächlich in der langsamen Köderführung und vor allem im Winter aus, punktet bei mir aber auch schnell geführt im Sommer. Dabei ziehe ich das überbleite Rig mit der Rolle etwa einen halben Meter bis einen Meter zügig über Grund. Dabei wirbelt das Bullet bei Grundkontakt nicht nur Sediment auf, sondern sorgt bei Kontakt mit umherliegenden Steinen und Geäst für ordentlich Radau. Als Köder verwende ich bei dieser Methode einen aktionsreichen Bait (wie den SL-Remix), der bei Zug aufsteigt oder während eines „Spin stops“ langsam nach unten sinkt und dabei eigenständig mit den Scheren „paddelt“. Diese schnelle Art der Köderführung mit Gummikrebsen imitiert das Fluchtverhalten der natürlichen Beute und lässt mich effizient großflächige Areale absuchen.

Gimmikrebse erfolgreich am Texas-Rig beim Barschangeln

Angeln vom Kajak & Belly Boat

Um alle Spots meiner Gewässer befischen zu können, bin ich die meiste Zeit mit dem Kajak oder Belly Boot unterwegs. Mit den “Kleingefährten” bekommt das Fischen einen ganz eigenen Charme. Ähnlich wie in dem Tunnel eines alten Bachlaufes, wird man in einem Kajak oder Belly Boat schneller “eins” mit seiner Umgebung und bildet eine Art Glocke um sich und den Spot. Für mich machen diese Momente das Barschangeln vom Belly Boat oder Kajak erstrebenswert. Daher bin ich bemüht diesen Zustand, so oft es eben geht, zu genießen. Aber das Angeln vom Kajak oder Belly Boot folgt einigen speziellen Regeln und Einschränkungen, und um genau diese Besonderheiten geht es jetzt.

Punkt 1: Das Tackle

Ich habe auf solch kleinen Gefährten nicht so viel Platz, wie in einem Bass Boot. Klar gehe ich, wenn ich einen großen Tripp über 4 Stunden plane, nie mit weniger als 3-4 Ruten raus, aber das ist dann das Maximum und will wohlüberlegt verstaut sein. Wenn ich ein möglichst breites Spektrum abdecken möchte, brauche ich auch eine möglichst breit gefächerte Auswahl unterschiedlicher Angelruten. So habe ich, neben extrem spezialisierten Kombos, auch einige Allrounder in meinem Besitz.

Bei der Rutenwahl sollte man insbesondere auf die Länge / das Handling achten. Kurze Ruten lassen sich im Sitzen und bei wenig Raum um ein vielfaches besser Fischen. So würde ich nach Möglichkeit immer unter 7ft. Länge bleiben. Meiner Meinung nach Ideal sind 6 – 6.6ft. Nur meine Big Bait Ruten gehen über 7ft. hinaus. Als besonders „allround tauglich“ empfinde ich Ruten mit Regular, Regular/Fast Action und schneller Rückstellgeschwindigkeit. Diese Ruten eignen sich hervorragend zum Jiggen und für Finesse-Rigs unterschiedlichster Art. Ruten mit reiner Fast Action kommen auf meinem Belly Boat eher selten zum Einsatz. Sie grenzen mich einfach zu stark ein.

Neben einer Auswahl diverser Ruten, sollte man sich über den Rest des „mitzuschleppenden“ Tackles Gedanken machen. Der Platz für Köder und Co. ist i.d.R. sehr begrenzt. Daher habe ich gerade bei den Kleinteilen eine strikte Ordnung und ein System nach dem Baukastenprinzip, welches es mir erlaubt, mit wenigen Teilen möglichst viele Rigs und Situationen bedienen zu können. So komme ich normalerweise mit einer prall gefüllten Meiho VS-320 vollkommen aus. Bei den Ködern ist es dann meist Erfahrungs- und Vertrauenssache. Speziell für die Rig Fischerei sind bei mir immer der Bugsy, Flash-J und Beat Craw dabei.

  • Angelausrüstung auf dem Kajak - Gut verstaut und kreativ gebastelt
  • Angelausrüstung auf Belly Boat

Punkt 2: Angelzubehör & Echolot

Neben der eigentlichen Angelausrüstung kommt die moderne Fischerei nicht ohne weitere Hilfsmittel aus. Das gilt natürlich auch für das Angeln vom Kajak oder Belly Boot. Das wichtigste dabei ist für mich das Echolot! Darüber könnte man nun wohl einen eigenen Bericht verfassen, aber ich möchte zumindest kurz anreißen, was für mich heute unverzichtbar ist. Über Preis und Nutzen von Side- und Downscan-Funktionen kann man länger Diskutieren. Unterm Strich sieht man mit einem “normalen” Echolot (am besten allerdings mit Farbdisplay) auch schon das Meiste. Das Wichtigste für die Spotsuche ist die Tiefenangabe und eine gute Darstellung der Bodenbeschaffenheit! Alles andere ist Luxus – außer GPS. Ich würde mir heute beispielsweise nie wieder ein Echolot ohne GPS kaufen. Das Markieren und Finden kleiner Hotspots ist gerade für standorttreue Fische wie Barsche sehr wichtig. Dazu bieten selbsterstellte Tiefenkarten einen ganz neuen Einblick in die Gewässer und ermöglichen zudem eine bessere Orientierung hinsichtlich der Kantenverläufe.

Echolot auf Belly Boat

Ein zweiter, auf dem Belly etwas kniffeligerer Punkt, ist das Fotografieren. Meistens ist man allein unterwegs und somit auf ein „Selfie“ angewiesen. Auf dem Kajak hat man etwas mehr Platz, um die Kamera auf Abstand und auch auf Augenhöhe zu montieren. Auf dem Belly Boat ist das leider alles andere als einfach. Dort muss man sich mit einer Stange oder der Montage in der Nähe des Echos zufrieden geben. Als Kamera nutze ich in allen Fällen eine wasserdichte Kompaktkamera (Pentax WX 90) mit Selbstauslöser. Damit hat man zwar nicht so viele Möglichkeiten wie mit einer ausgewachsenen Spiegelreflex, aber dafür ist eine Flutung des Kajaks nicht gleich mit 4-stelligen Negativbeträgen verbunden ;)

Der letzte Punkt wäre die Landehilfe. Meistens lande ich meine Fische mit der Hand. Bei Wettkämpfen oder Fischen, die ich gerne auf einem Foto festhalten möchte, nutze ich allerdings einen Kescher. Das ist meiner Meinung nach schneller und schont den Fisch. Nutzbar sind prinzipiell alle Watkescher mit kurzem Griff und eine angepassten Netzgröße – je nach Geschmack und größe der Zielfische. Empfehlen würde ich grundsätzlich immer einen Kescher mit gummiertem Netz oder Vollgumminetz. Zum einen wegen des Geruchs, zum anderen sind diese deutlich schonender für Fisch und Haken. Ich nutze seit einiger Zeit den “Mission Wading” von ValleyHill. Durch die Karabiner habe ich auch gleich ein Sicherrungsseil, um ihn am Boot zu befestigen. Kescherverlust ist damit fast ausgeschlossen. Man sollte sich immer über Sicherungsleinen an nicht benutzten Kombos, Keschern, Tackleboxen und Co. Gedanken machen. Die Kleinteile sind sonst schneller über Bord, als man gucken kann. Und das wird dann meist auch nicht billig!

Punkt 3: Safety first – Kleidung & Sicherheit

Sicherheit ist das A und O auf dem Wasser und somit ist eine Rettungsweste immer zu empfehlen! Geschmackssache ist dann jedoch die Art der Rettungsweste. Automatikwesten tragen wenig bis gar nicht auf, sind im Sommer sehr angenehm zu tragen und schränken die Bewegungsfreiheit kaum ein. Nachteil: Als meine Automatikweste das erste Mal “hochging”, musste ich mehr gegen die Panik kämpfen, als das ich mich aufs Schwimmen und Bergen meiner Sachen konzentrieren konnte. Tipp: Ein wenig Luft raus lassen, dann kann man auch wieder normal Schwimmen (…) Hartschaumwesten sind im Wasser deutlich angenehmer. Leider schränken die meisten dieser Westen die Bewegungsfreiheit über Wasser enorm ein und sind im Sommer gerne auch mal etwas wärmer als die Umgebungsluft. Ebenso lässt sich der Auftrieb nicht wie bei Automatikwesten regulieren. Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Typen muss jeder für sich abwägen. Ich selbst nutze, je nach Vorhaben, beide Versionen. Wobei es bei mir im Sommer auf kleinen Baggerseen auch durchaus Bilder ohne Weste gibt. Dieses verantwortungslose und vorbildlose Verhalten sollte man sich aber nicht abschauen, bitte nicht nachmachen! Für den Winter nutze ich einen Floating Anzug. Das hat den Vorteil, das er nicht nur schön wärmt, sondern auch noch Auftrieb bietet. Eine Schwimmweste über dicken Klamotten zu ziehen macht nach wenig Sinn. Gute Unterbekleidung zum Auf- und Abbau und dann den Floater drüber – fertig! Damit ist man auch für die Winterfischerei bestens gewappnet.

Rettungsweste auf dem Kajak / Belly Boat tragen!

Tipp: Gummikrebse an der Toten Rute!

Ich habe diesen Winter sehr gute Erfahrungen mit großen Gummikrebsen um die 4-5 Inch an der toten Rute machen können. Die Krebsimitate wurden am Jika Rig angeboten. Das Rig hat aufgrund des Offsethakens den Vorteil, dass es sich sehr selten am Gewässergrund verankert. Das Stabblei sorgt, vor allem bei der Verwendung von Craws, für einen ganz besonderen Lauf. Der Köder arbeitet beim “Schleifen” einige Zentimeter über dem Grund und somit können Beine und Scheren verführerisch zappeln, während das Blei über den Boden schleift. Wenn die Montage doch mal hängen bleibt, schnellt das Jika Rig durch die geladene Rute wie ein flüchtender Krebs, mit Druck und Radau, nach vorne. Dieses abwechslungsreiche Verhalten bei monotoner Führung scheint den Barschen zu gefallen. Zumindest mir brachte es einige “extra” Fische an der toten Rute. Somit gibt es dafür eine klare Empfehlung.

Gummikrebs am Jika Rig beim Barschangeln vom Kajak

Nippon-Tackle goes Barsch-Alarm!

Nach 6 Jahren der weitgehend stillen Teilhabe im Forum und vielen Gesprächen mit Johannes über eine engere Zusammenarbeit, wurde der Relaunch von Barsch-Alarm zum Anlass genommen, mal endlich „Butter bei die Fische“ zu geben. Die meisten von euch kennen das Barsch-Alarm Forum sicherlich schon. Falls nicht, könnt ihr euch auf unserer eigens dafür eingerichteten Partnerseite „Barsch-Alarm“ einen kleinen Überblick verschaffen und die Entstehungsgeschichte des Forum exklusiv und aus erster Hand von Johannes Dietel him self ergründen.

Das wir eine für uns so wichtige Partnerschaft nicht ungefeiert lassen und auch auch diejenigen unter euch informieren, die noch nicht im Barsch-Alarm Forum registriert sind, versteht sich von selbst. In Fabians Eröffnungsrede „Barsch-Alarm 2.0 – Jetzt auch mit Nippon-Tackle!“ findet ihr daher nicht nur Informationen rund um unser Produktportfolio, sondern zusätzlich ein „kleines“ Gewinnspiel. Klickt einfach auf das folgende Banner und der Gewinn rückt in greifbare Nähe. Viel Erfolg!

Barsch-Alarm 2.0 – Jetzt auch mit Nippon-Tackle!

Fangmeldung: Meerforelle – When a dream comes true

Selten war es so schwer, einen so großen Fisch zu fangen – jedenfalls für mich. Doch das bestärkte meinen Ehrgeiz! Immer wieder konnte ich gute Meerforellen online bestaunen, daher war eins klar: Es gibt sie! Und so setzte ich mir als Ziel, irgendwann auch solch einen Silberbarren zu fangen. Ich hatte 4 Wochen Urlaub und so oft es ging, zog es mich – zum Leidwesen meiner Freundin – ans Wasser.

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Selten war es so schwer, einen so großen Fisch zu fangen – jedenfalls für mich. Doch das bestärkte meinen Ehrgeiz! Immer wieder konnte ich gute Meerforellen online bestaunen, daher war eins klar: Es gibt sie! Und so setzte ich mir als Ziel, irgendwann auch solch einen Silberbarren zu fangen. Ich hatte 4 Wochen Urlaub und so oft es ging, zog es mich – zum Leidwesen meiner Freundin – ans Wasser. Die Stückzahlen und auch die Durchschnittsgrößen waren gut. Wir hatten im Schnitt zwischen 4 und 8 Forellen auf unserer Habenseite und die eine oder andere Bessere war auch dabei. Nur die wirklich Große, die fehlte noch.

Bei unseren zum Teil 8-stündigen Trips haben wir uns gegen 5 bis 8 Windstärken gestämmt und dem Dauerregen getrotzt. Es gibt wirklich Schöneres als morgens in klitschnasse Watklamotten zu steigen – und das alles bei Temperaturen knapp über Null Grad. Aber egal, wir wollten den Fisch und wenn es jeden Tag aufs Gleiche so ist, dann ist es einem irgendwann auch Schnuppe. Ändern konnte man das Wetter ja sowieso nicht. Es folgte mein letzter Urlaubstag und zugleich der erste Tag mit Sonne und mäßigem Wind. Nach einer Diskussion mit meiner Freundin, bei der es 2x Nein und 3x Ja zu dem Trip hieß, ging es mit einem etwas schlechten Gewissen wieder ans Wasser. Zitat: „Sei nicht erst wieder um 16:30 hier, um 17:00 müssen wir los zu dem Geburtstag deiner Oma!“. An dem Tag ging nicht viel. Nach einigen Stunden gab es den ersten Nachläufer, eine 55er Meerforelle. Danach wieder Ruhe. Nach einigen Stunden gingen mein Angelpartner Marco und ich erneut an den Spot. Direkt beim ersten Wurf bekam er einen Biss. Kurze Zeit später ließ Marco seine 55er wieder frei – vielleicht der gleiche Fisch? Also warfen wir an dieser Stelle noch einige Minuten, doch es gab keinerlei Aktion mehr (…)

Behind the Scenes

Mehrere Male konnte ich Fisch landen, während Marco gerade mal wieder „austreten“ musste, sodass es sich langsam zum Gag entwickelte. Schon als wir ins Wasser stiefelten, merkte er an, dass es bald mal wieder so weit wäre. Als es dann nach einer halben Stunde dazu kam und wir wieder witzelten, dass es dann ja gleich wieder scheppern würde und er die ersten Schritte zum Strand machte, knallte es in meine Rute – Geil! Schon recht schnell war klar, dass es endlich ein besserer Fisch war. Nach einigen Fluchten und Sprüngen konnte ich diesen stattlichen Silberbarren in meinen Händen halten. Genial! Nach einigen Fotos fiel die MeFo ins Wasser und hakte sich dort aus. Daher weiß ich leider nicht, wie groß mein neuer PB wirklich ist – wenn ihr so weit gelesen habt, dürft ihr sehr gerne schätzen, wie große sie wohl war. Released hätte ich diesen majestätischen Fisch sowieso, frei nach dem Motto „Let Go. Let Grow.“!

Eigentlich mussten wir uns jetzt auf den Weg nach Hause machen, aber eine Spitze lächelte uns noch an. Marco: „Komm, 10 Würfe gehen da noch!“ Also noch 10 Würfe mit dem Keison Jig Minnow gemacht und fix wieder eine 59er abgemacht. Wenn es läuft, dann läufts. Nur „leider“ mussten wir nach Hause – Omas Geburtstag! Uns so kam es, dass ich nicht um 16:30 zu Hause war, sondern erst um 16:55. Meine „frohgelaunte“ Freundin wartete schon auf mich und ich hatte einiges zu erklären. Ich hoffe, du hast mir verziehen! Jedenfalls – Das ist er das, mein neuer PB, von dem ich keine Ahnung habe, wie groß er wirklich war.