Mitte Mai zog es mich das erste Mal nach Schweden. Ganz klar – Raubfisch stand auf dem Programm. Ein Tag Streetfishing in Stockholm Barsche ärgern, danach drei Tage an einem See, etwa 2 Stunden Fahrzeit im Nordosten Stockholms gelegen, mit einem schwedischen Freund Hechte jagen. Mit im Gepäck – die Tailwalk Namazon Mobile. Ruten Härtetest und Mission neuer PB hieß es. Wieso der Satz „Tailwalk Namazon Mobile C694H – Mobile Powerrute für Angeltouren, bei denen alles passieren kann“ definitiv seine Berechtigung hat, lest Ihr im Folgenden!
Technische Daten der Tailwalk Namazon Mobile Reiserute
Vorweg gibt´s erst einmal ein paar Hardfacts zu dem Modell, welches ich auf meinem Trip gefischt habe.
Hersteller: Tailwalk
Serie: Namazon Mobile
Modellbezeichnung: C694H
Typ: Cast
Länge: 6'9" ft / 2,05 m
Transportlänge: 56cm/65cm (ohne/mit Transportrohr)
Power: Heavy
Taper: Regular-Fast
Aktion: spitzenbetont hin zur semiparabolik
Wurfgewicht: 3/16 – 2 1/2 oz / 5 – 70 g
Beringung: FUJI K Guides, SiC Einlagen, Stainless Steel Frames
Anzahl Ringe: 11
Griff: Duplon / EVA durchgehend
Rollenhalter: FUJI TCS
Gesamtgewicht: 185g
Preis: 289,00€
Hier sind natürlich nicht alle Daten aufgelistet. Weitere Details findet Ihr im Shop. Ebenso die anderen Modelle. Beim Wurfgewicht ist nach oben hin nämlich noch Luft, und zwar Luft bis 140 g. Also auch für die Bigbait Angler unter Euch – reinschauen lohnt sich! Hier findet ihr alle aktuellen Reiseruten aus dem Tailwalk NAMAZON Line-up.
Erster Eindruck und Features
Klein, stark, schwarz – dieser Dreiklang, welchen einige von Euch in Verbindung mit Espresso in den Kopf schießt, trifft auch auf die Namazon Mobile Rutenserie von Tailwalk zu.
Schlicht und elegant kommt die Namazon Mobile daher. Lediglich ein goldener Akzent am Schraubrollenhalter und kupferfarbene Zierwicklungen an den Ringen durchbrechen das schwarz und lassen die Rute so sehr edel und zeitlos daherkommen.
Auf dem Blank sind noch einmal alle wichtigen Daten vermerkt. Wer einen Köderhalter wünscht,
sucht vergebens. Mich persönlich hat das im Praxiseinsatz aber nicht gestört. Im Gegenteil. Ich habe
schon die Ein oder Andere Rute eines Kollegen in der Hand gehabt, bei welchem es regelmäßig zu
Verwicklungen während des Wurfs kam, da die Öse schlecht und wenig durchdacht platziert wurde. Wer dennoch einen Hakenhalter wünscht, kann diesen ganz einfach nachrüsten → https://www.nippon-tackle.com/Fuji-EHKM-Hakenhalter-Hook-Keeper
Was macht nun aber eine Reiserute aus? Richtig – die Teilung und das damit einhergehende sehr geringe Packmaß. Sehr praktisch bei der Namazon Mobile Serie ist, dass diese bereits mit einem passendem Hardcase geliefert wird. Mit einer Länge von 65cm und einem Durchmesser von 7,5cm passt die Rute samt Transportrohr somit wunderbar in jeden normal großen Reisekoffer und wird zum ständigen Begleiter.
Aber keine Angst, die einzelnen Rutenteile klappern natürlich nicht einfach so im Case umher. Abgerundet wird das Ganze noch durch ein entsprechendes Rutenfutteral. Ihr könnt Euch also sichersein, die Rute kommt unversehrt am Reiseziel an!
Handling in der Praxis
Kommen wir jetzt zum wohl wichtigsten Teil, dem Einsatz am Wasser. Passt das Wurfgewichtssprektum, welche Führungsstile sind umsetzbar, wie lädt sich die Rute im Wurf auf und natürlich vor Allem, wie perfomt die Rute im Drill? All diese Fragen gehen einem durch den Kopf, wenn man sich nach einer neuen Rute umsieht. Ich möchte behaupten, dass ich die Rute am heimischen Gewässer und in Schweden auf Herz und Nieren getestet habe und will Euch meine Eindrücke nun nicht weiter vorenthalten. Gepaart habe ich die schwarze Schönheit mit einer Abu Garcia Revo X, welche mit einem Wurfgewichtsspektrum von 10-80g perfekt zur Rute passt. Als Schnur habe ich die 0,23er Shimano Kairiki gefischt.
Optisch ist das ganze schon einmal der absolute Knaller, alles glänzend oder matt schwarz und selbst die Schnur in grau. Wie heißt es beim Essen jedoch so schön, das Auge isst mit, schmecken muss es aber, und das hat es.
Angefangen bei kleinen Crankbaits mit etwa 10g Gewicht, über Gummifische am Shallow Rig, bis hin zu großen Jerkbaits wie dem Buster Jerk mit 75g – es wurde alles probiert – und alles hat geschmeckt. Als ideal würde ich Ködergewichte im Bereich von 15 bis 60g bezeichnen. In diesem Bereich kann man die Rute ohne schlechtes Gewissen voll durchladen und man erzielt ohne größere Probleme beachtliche Wurfweiten. Ob man mit der Rute wirklich unter 10g fischen möchte ist Geschmackssache. Ich persönlich konnte es Aufgrund meiner eingesetzten Rolle nicht.
Im oberen Wurfgewichtsbereich sind jedoch noch kleine Reserven vorhanden, wie dem ein oder anderen von Euch sicher schon aufgefallen ist (Buster Jerk 75g, angegebenes WG der Rute bis 70g). Bei den schwereren Ködern habe ich jedoch darauf verzichtet, volle Power beim Wurf zu geben. Aber auch mit mehr Gefühl fliegt so ein großer Jerkbait ohne weiteres Richtung Horizont.
Auch unterschiedliche Führungsstile deckt die Rute ab. Sei es einfach nur schlichtes Einleiern, Jiggen oder Jerken, der wirklich schnelle und spitzenbetonte Blank kann alles ab und haucht so leben in Eure Köder. Ob man die Teilung der Rute merkt? Negativ! Hier war ich überrascht, schließlich schwirrten in meinem Kopf viele Gerüchte bzw. Erfahrungen anderer Angelkollegen umher, seien mehrteilige Ruten doch viel schlechter, da jede Teilung die Aktion unterbricht.
Ich kann es nur noch einmal betonen – negativ. Nicht bei der Namazon. Weder beim Werfen, noch bei der Köderführung oder im Drill konnte ich eine Unterbrechung in der Aktion der Rute feststellen. Ebenfalls ist die Sensibilität in keiner Form eingeschränkt. Im Gegenteil. Das Vibrieren eines Köders z.B. ist deutlich spürbar und Bisse werden knallhart übertragen. Und die Bisse machen süchtig!
So verstrich also der erste Abend und der Vormittag des zweiten Tages am „Secret Lake“ in Südschweden. Fische im Schnitt von 45 – 65cm bis hin zum Meterfisch hatte die Rute nun schon auf dem Gewissen. Bis dato alles zu vollsten Zufriedenheit. Was dann jedoch Geschehen sollte, hätten sich wohl weder mein schwedischer Freund noch Ich uns erträumen lassen. Bestes Wetter bei Sonnenschein und 19°C, relativ klares Wasser, kaum Wind. Kein typisches Hechtwetter, und dennoch – wie bereits erwähnt – gab es schon meinen neuen Personal-Best Hecht von exakt 100 cm und 7 kg im Boot.
Besser geht´s nicht! Denkste! Eine Rute „für Angeltouren, bei denen alles passieren kann“ hatte ich ja schließlich im Gepäck. So bekam ich etwa zwei Stunden nach dem ersten Ausnahmefisch in einer flachen Bucht mit Schilfbewuchs auf einen Spinnerbait erneut einen Biss und kurze Zeit später wussten wir, dass muss ein noch größerer Hecht sein.
10 Minuten Drill mit mehreren starken Fluchten vergingen, bis mein Kollege den Fisch endlich Keschern konnte. „What the f***?!?!?“ – zu mehr war ich im ersten Moment nicht im Stande. Emotion pur. Hecht pur! 110 cm und sagenhafte 11,4 kg – und das mit der Namazon. Ich war sprachlos und überglücklich.
Das war er, der Härtetest und mein PB. Mission erfüllt. War die Rute dem Fisch gewachsen? Definitiv!
Mein Fazit zur Tailwalk Namazon Mobile Reiserute
Was soll Ich als Fazit noch schreiben? Bravo – gut gemacht. Viel mehr große Worte bedarf es wohl nicht. In allen Bereichen hat mich die Tailwalk Namazon Mobile überzeugt. Kompakt, schick, kraftvoll und sensibel kommt Sie daher. Das Köderspektrum, welches die Rute abdeckt, ist vielseitig und so habe ich die gesamte Tour auch nur mit dieser Rute gefischt, obwohl mir noch weitere Kombos meines Angelkollegen zur Verfügung gestanden hätten.
Also, schaut sie Euch an. Ich bin mir sicher, Ihr werdet genauso begeistert sein! Hier geht es direkt zur Tailwalk Namazon Mobile C694H
Tight Lines,
Nico