Team Chaos on Tour – Tough Anglers Tour 2016

Team Chaos on Tour - Tough Anglers Tour 2016

Irgendwann sprach Fabian im Team an, ob es sich einer von uns vorstellen könnte, die Herausforderung zur Teilnahme an der diesjährigen Tough Anglers Tour anzunehmen. So kam der Stein langsam ins Rollen. Von meiner Seite aus bestand durchaus ein großes Interesse, allerdings kollidierten die Termine mit der Urlaubsplanung von Nina und mir. Kurzerhand wurde die TAT in die Urlaubsplanung mit aufgenommen und integrierte sich in unsere geplante Deutschlandtour – fortan mit Abstecher nach Österreich und Tschechien. An dieser Stelle nochmals ein großes Danke an Nina, die all die folgenden Dinge mit ihrer Zusage zum „Abstecher TAT“ überhaupt erst ermöglicht hat und jetzt wohl alle Angelgeschichten auswendig kann.

Guido und Nina On Tour zur TAT 2016

Zugegebenermaßen kam die Vorbereitung sowohl bei mir als auch bei meinem Teamkollegen Jogi zu kurz – viel zu kurz! Jogi verbrachte vor Beginn der TAT seinen Urlaub an einem See. Internet und Handyempfang? Fehlanzeige. Somit fielen klärende Telefonate, wer was mitbringen würde, weg. Ich selbst musste bis Freitagnachmittag arbeiten, bevor es Samstagmorgen um 5 Uhr los ging auf unsere Deutschlandtour. Selbstverständlich wurde der gesamte Angelkram erst in der Nacht von Freitag auf Samstag gepackt.

Los gehts

Die Videos der TAT 15 hatte ich ausgiebig (in den Mittagspausen) studiert, wobei sich knallgelbe Gummifische meines Erachtens als Abräumer herauskristallisierten, der Fokus auf Softbaits stand somit schon mal fest. Internetrecherchen bezüglich der Gewässerkarte, Wassertiefe oder markanten Strukturen brachten leider keinerlei Erkenntnisse. Außer, dass der Stausee riesengroß und bis zu 20 m tief ist sowie sehr viel Struktur (versunkene Häuser und Brücken, abgeholzte Wälder sowie das alte Flussbett der Moldau) aufweisen würde.

Wo würden sich diese Hotspots aber genau befinden? – Keeeeine Ahnung. Außerdem war das ja eigentlich Jogis Job. Er meinte, dass ein Kollege von ihm die Lake Trophy mitgefischt hätte und uns einige markante Stellen nennen könnte. Dumm nur, dass die beiden Wettkämpfe in verschiedenen Bereichen des Stausees stattfinden, so dass allein die Distanz ein Befischen dieser Stellen unmöglich machte. Hatte ich schon erwähnt, dass der Stausee extrem groß ist?

Der Lipno Stausee - Austragungsort der Tough Anglers Tour 2016

Jedenfalls stand fest, dass jeder sein eigenes Tackle mitbringen würde und Jogi sein Boot. Den entsprechenden Außenborder hatte Jogi allerdings nicht. FYI: Am Lipno darf neuerdings mit Benziner gefahren werden, max. 10 PS – über 5 PS braucht man allerdings einen Führerschein. Da weder Jogi noch in derzeit in Besitz eines Sportbootführerscheins Binnen sind, musste ich meinen 5 PS Außenborder mitbringen. Dieser sollte also künftig, mit drei Spanngurten hinter dem Beifahrersitz festgezurrt, für die nächsten 3000 Kilometer unser treuer Begleiter auf der Deutschlandtour sein. Das benötigte 2-Takter Öl wiederum, musste Jogi besorgen, da mir die Zeit dafür gefehlt hatte. Ich sage nur „Team Chaos“.

Das benötigte 2-Takter Öl

Kurz vor Tourbeginn telefonierte ich noch mit Fabi bezüglich eingetroffener Tackle-Neuheiten und Prototypen. Da Nina und ich bereits eine Woche vor Start der TAT nicht mehr zuhause sein würden, wurde meine Bestellung inklusive der Nippon-Neuheiten direkt zu Nico in den Schwarzwald geschickt, wo wir als letzte Station vor der TAT nächtigten. Eine, wie sich später herausstellen sollte, goldrichtige Entscheidung. Wie ihr vielleicht wisst, haben wir an einer neuen Serie der DEL SOL Ruten gebastelt. Einen der ersten Prototypen fische ich schon länger erfolgreich auf Zander, so auch im Video. Die zweite Lieferung der serienreifen Versionen schaffte es auch pünktlich zur TAT nach Deutschland. Aus Platzgründen ging die neue Rutenserie direkt an Jogi. Gefischt haben wir beide mit den brandneuen Stöckern – habt also ein Auge drauf!

Angelruten Lineup - Tailwalk DEL SOL

Dann war es soweit, wir machten uns auf den Weg zum Lipno. Vorbei an zig Unfällen, durch Staus, Serpentinen und Co. erreichten wir nach knapp zehn Stunden Fahrt unsere Ferienwohnung. Andreas und Hans-Peter vom Team Österreich warteten bereits und hatten schon ordentlich aufgetackelt. Als auch Jogi endlich einigen Stunden später eintraf, ließen wir den ersten Abend im Stiftskeller bei einigen Bier ausklingen.

Der Lipno Stausee

Am nächsten Morgen staunten wir nicht schlecht. Team Österreich war voll vorbereitet und ausgerüstet. Andreas zeigte mir kurz seine laminierte Satellitenbilder des Sees und ich fragte mich, wo zum Teufel er die denn bitte her hatte – Fuck! Und wir hatten hier nicht mal Internet, um noch irgendwas recherchieren zu können. Natürlich hatte Andreas auch noch ein neues Boot. Riesengroß, kippstabil, zwei Bootsstühle, Frontmotor mit Ankerfunktion, 10 PS Außenborder, Anker und Driftsack. Dagegen sah unsere kleine Aluschüssel echt mickrig aus. Sitzbänke, 5 PS Motor, E-Motor ohne Ankerfunktion, kein Anker, kein Driftsack und gefühlt halb so groß. Aber egal – die andern kochen auch nur mit Wasser, auch wenn sie den etwas besseren Wasserkocher haben.

Ziemlich eng hier - auf unserem Angelboot

Gemeinsam fuhren wir dann gegen späten Vormittag an den 20 Minuten entfernten Lipno. Beide Boote geslippt und los geht‘s! Denkste. Ich hatte vor Beginn der Deutschlandtour die Benzinzufuhr am Motor auf extern gestellt. Nach gefühlten 3 Stunden reißen am Startseil und grübeln über das Nichtfunktionieren des Motors fiel es mir Gott sein Dank wieder ein und siehe da – auch Team Germany konnte mit etwas Verspätung mit der See-Erkundung beginnen.

Ein wichtiger Helfer dabei war die Autochart Live Funktion des Humminbird Helix 9 SI GPS Echolotes, dank der wir uns in Echtzeit selbst die Gewässerkarte erstellen konnten. Sicherlich ist es nicht möglich ein großes Gewässer damit binnen so kurzer Zeit abzuscannen, aber, hatten wir markante Stellen gefunden, wurden diese konsequent mehrmals überfahren, sodass dieser Bereich erstellt wurde. Dies war eigentlich auch die Hauptbeschäftigung der zwei Trainingstage. Fahren, fahren, fahren und nach guten Stellen suchen. Geangelt hatten wir bis dahin wenig, umso erfreuter waren wir, als dann doch bald der erste Zander und eine Hand voll Barsche ins Boot kamen.

Angeln am Lipno Stausee

Den ganzen Stress schienen Andreas und Hans-Peter nicht gehabt zu haben. Die hatten die Spots ja bereits zuvor gemarkert. Deren Vorbereitung war auch entschieden besser als unsere, was es neidlos anzuerkennen gilt. Umso mehr verstärkte sich die Angst, dass wir volles Mett auf die Fresse bekommen. Die beiden waren schon diverse Male zusammen fischen – auch am Lipno. Jogi und ich hatten das erste Mal zusammen geangelt und kannten das Gewässer kein Stück. Eins hatten wir uns jedoch vorgenommen – sollten wir verlieren, dann mit Anstand! Weitere Aktionen von Team Chaos während der zwei Wettkampfstage folgen! Ganz bestimmt!

Guido und Jogi

TL,
Team Chaos – Guido & Jogi